Faulheit ist im Allgemeinen eine schlechte Charaktereigenschaft. Man sagt: Jeder, der etwas erreichen möchte, muss Disziplin beweisen, ehrgeizig bei der Sache sein und viel arbeiten – sonst wird es nichts mit dem Erfolg. Wenn man genauer hinschaut, hat Faulheit aber auch so einige Vorteile.
Besonders im Beruf stopft man sich gerne mit Arbeit voll, um danach ein gutes Gefühl und Gewissen zu haben. Ob diese Aufgaben im Nachhinein alle sinnvoll waren, steht allerdings auf einem ganz anderen Stern.
Hochmotivierte Menschen verfallen gerne in Handlungsdrang, ohne vorher richtig nachgedacht zu haben. Oft machen sie Aufgaben, die eigentlich nur sehr wenig bringen. Am Ende des Tages sind diese Menschen zwar erschöpft, aber leider kein Stück weiter gekommen. Sie hatten einfach keine Zeit mehr für die wirklich wichtigen Dinge.
Ein fauler Mensch handelt von Grund auf anders. Er möchte nur wenig arbeiten und wird sich deshalb genauestens überlegen was er tut. Er macht nur die wichtigen Dinge. Alles andere lässt er aus oder beauftragt jemand anderen damit. Mit dieser Methode hat er genauso viel oder sogar mehr geschafft, wie der Motivierte – ihm bleiben jedoch mehr Zeit und Energie.
Faulheit unterstützt die Selbstverwirklichung
Faule Menschen sind viel früher fertig als hochmotivierte Perfektionisten. Sie haben deshalb auch mehr Freizeit, um ihre Ziele, Wünsche und Vorlieben zu verfolgen. Während der Perfektionist mit Kleinigkeiten seine Zeit vergeudet, ist der Faule schon zu Hause und widmet sich vielleicht seiner Familie bzw. seinem Hobby oder denkt sich schon wieder neue Pläne aus.
Dadurch dass er viel Zeit zur Entspannung hat, ist er ausgeglichener, entspannter und kann sich besser konzentrieren als der Workaholic. Der Faule wird außerdem langfristig motiviert bleiben, weil jede seiner Taten auch Ergebnisse bringt!
Schlechte Faulheit und gute Faulheit
Vielleicht sind Sie, lieber Leser, in manchen Bereichen auch eher faul und reiben sich gerade genüsslich die Hände, weil Sie soeben festgestellt haben, dass Faulheit auch etwas Gutes mit sich bringt. Leider gibt es nicht nur gute, sondern auch schlechte Faulheit – diese zwei Arten sollte man klar trennen.
Menschen mit guter Faulheit stehen neuen Aufgaben grundsätzlich positiv gegenüber. Sie überlegen sich allerdings immer mehrfach was diese Aufgabe oder Handlung bewirkt und ob sie ihre Energie investieren sollten oder nicht.
Menschen mit schlechter Faulheit machen einfach gar nichts und haben für jede Aufgabe die passende Ausrede. Sie bleiben passiv, obwohl die Handlung wichtig wäre und sie wirklich weiter bringen könnte. Gerne argumentieren sie auch mit Sprüchen wie: „Was soll das denn schon bringen? Wozu? Das wird uns nicht weiter bringen!“ Sie haben immer das Gefühl, dass ihr Einsatz nicht im sinnvollen Verhältnis zum Ergebnis steht.
Ihre Aufgabe
Seien Sie fauler – aber im guten Sinne. Überlegen Sie sich genau, in welche Dinge Sie Ihre Zeit investieren. Misten Sie die überflüssigen Tätigkeiten aus Ihrem Leben aus und widmen Sie sich den Dingen, die Sie näher an Ihr Ziel bringen.
Fertigen Sie eine Liste mit allen beruflichen Aufgaben an und stellen Sie sich bei jeder Aufgabe folgende Frage:
Was würde passieren, wenn ich diese Tätigkeit nicht mehr ausüben würde?
Wenn Sie das Thema Produktivität interessiert, dann wird dieses Buch sehr lehrreich für Sie sein:
Die 4-Stunden-Woche: Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben von Timothy Ferriss!
Foto: drewbsaunders
Dennis says
Hi, wieviel Faulheit oder anders gesagt Chillzeit darf man sich am Tag erlauben, in der man nichts Produktives macht, um im Leben erfolgreich zu sein?