1. Schaffen Sie sich optimale Rahmenbedingungen.
Wir tendieren zur Aufschieberitis, wenn wir uns selbst nicht genügend stärken: Zu wenig Schlaf, schlechte Ernährung, keine Pausen oder wenig Bewegung fördern den inneren Schweinehund. Setzen Sie hier den Hebel an, erzielen Sie die größte Wirkung überhaupt. Überlegen Sie sich also gut, ob Ihre Rahmenbedingungen stimmen.
2. Suchen Sie sich erfolgreiche Routinen.
Alles, was wir routiniert tun, läuft automatisch ab und kostet praktisch keine Energie. Und umgekehrt: Alles, was wir bewusst tun (müssen), kostet mehr Energie und Aufmerksamkeit. Nutzen Sie diesen Umstand und suchen Sie sich gute Routinen, die Sie zum Erfolg führen.
Schalten Sie sich so häufig wie möglich auf Auto-Pilot. Finden Sie heraus, was für Sie funktioniert. Tun Sie dann diese Dinge regelmäßig und zum selben Zeitpunkt.
Das gilt besonders für die ersten Stunden des Tages. So wie Sie diese Zeit verbringen, wird Ihr ganzer Tag ablaufen. Stehen Sie spät auf, kippen einen Kaffee runter und rennen auf den Bus, wird Ihr Tag entsprechend weiter gehen.
Nehmen Sie sich hingegen Zeit, joggen eine Runde, meditieren eine Viertelstunde, essen ein gesundes Frühstück und nehmen sich vielleicht sogar noch Zeit für Ihre Kinder, wird Ihr Tag eine ganz andere, viel bessere Qualität haben. Dafür lohnt es sich, früher aufzustehen.
3. Umgeben Sie sich mit inspirierenden Menschen.
Ich bin sicher, wenn Sie eine Stunde mit Steve Jobs oder Mick Jagger sprechen, schieben Sie nichts mehr auf. Versuchen Sie Miesmachern und Pessimisten aus dem Weg zu gehen. Umgeben Sie sich lieber mit inspirierenden Menschen.
Menschen, die Begeisterung und Optimismus ausstrahlen. Oft brauchen wir nur einen Anschub, um uns endlich den Aufgaben widmen zu können. Lassen Sie sich deshalb von anderen anstecken und Ihr inneres Feuer (wieder) anzünden.
4. Halten Sie Ihre Erfolge fest.
Wir tendieren dazu, nur das zu sehen, was nicht funktioniert. Machen Sie es anders herum: Halten Sie Ihre Erfolge fest! Notieren Sie sich, was klappt, beispielsweise in welchen Bereichen Sie nichts aufschieben.
Sie können dazu auf Ihrem Computer ständig ein Word-Dokument geöffnet haben und bei jedem Erfolg eine kurze Notiz hinein schreiben. Oder Sie legen sich ein schönes Notizbuch auf den Schreibtisch. Jede Erfolgsnotiz kostet Sie keine 30 Sekunden, aber gibt Ihnen neuen Schwung, besonders wenn Sie dann mal in Ihrem ausgefüllten Notizbuch blättern.
5. Hören Sie mit den Ausreden auf.
Aufschieber sind Meister in Ausreden: "Ich bin nicht in der richtigen Stimmung", "ohne Stress kann ich nicht arbeiten", "ich würde ja, aber…" sind alles nur Ausreden. Beobachten Sie unbedingt Ihre Sprache und setzen Sie sich einen Riegel bei Ausreden. Das geht: Sie müssen nur sich selbst gut beobachten und wirklich ehrlich zu sich sein. Ersetzen Sie die Ausreden durch positive, ehrliche Sätze.
6. Meiden Sie Multitasking.
Je mehr Ablenkung, desto mehr schieben Sie vermutlich auf. Besonders die weit verbreitete Unsitte des Multitaskings (das eh nicht funktioniert – auch nicht für Frauen!) und des ständigen Hin-und-Her-Springens zwischen Aufgaben fördert das Aufschieben, ja, ist sogar eine Form des Mikro-Aufschiebens.
Ganz einfach: Je mehr Hektik, desto weniger schaffen Sie. Konzentrieren Sie sich deshalb ausschließlich auf die aktuelle Aufgabe.
7. Der letzte Arbeitstag
Am letzten Tag vor dem Urlaub entfalten wir plötzlich eine unglaubliche Produktivität und zielgerichtetes Handeln. Stellen Sie sich ab und zu vor, heute sei Ihr letzter Arbeitstag vor dem Urlaub.
Versetzen Sie sich vor Beginn der Arbeit in diese Situation, stellen Sie sich vor, wie Sie morgen im Flieger sitzen und legen Sie dann los. Funktioniert allerdings nur, wenn Sie sich das nicht gerade jede Woche vorstellen. Ab und zu kann Ihnen das aber viel Schwung geben.
Über den Autor
Ivan Blatter betreibt auf http://www.blatternet.ch einen der größten und erfolgreichsten Blogs über Zeitmanagement, Arbeitsorganisation und Arbeitstechniken im deutschsprachigen Raum.
Er ist gefragter Trainer, Berater und Referent zu Themen rund um Zeitmanagement in Deutschland, der Schweiz und Österreich.
Foto: Ashley Good
[…] Aufschieben ist vielen bekannt – als Problem. Wo man sich eigentlich gerne zu Disziplin und Erfolg durchringen will, werden gerne geplante Aktionen auf später verschoben. Wie man effektiv dagegen angehen kann, schreibt Ivan Blatter auf 30Tausend. […]