Tim Ferriss hat die „4 Stunden Woche“ in seinem gleichnamigen Buch angepriesen, seitdem ist sie heiß begehrt und seitdem gibt es vermehrt Menschen, die ihr eigenes „Lifestyle-Business“ gründen wollen. Es scheint ein toller Ausweg aus dem Job-System zu sein: Etwa 4 Stunden pro Woche arbeiten und Geld mit den Dingen verdienen, die man gerne mag – optimalerweise von der ganzen Welt aus. In Wirklichkeit werden aber viele Faktoren an einem Lifestyle-Business unterschätzt und gerne verschwiegen.
1. Mit 4 Stunden Arbeit pro Woche kommst Du nicht weit
Seien wir mal ehrlich: vier Stunden Arbeit pro Woche führen zu nichts Großem. Egal welche Art von „Business“ Du aufbaust: Deine Konkurrenten sind Menschen, die den ganzen Tag nichts anderes tun. Auch wenn Du sehr klug und schnell bist, gibt es da draußen noch andere Menschen, die auch clever, produktiv, ehrgeizig und interessiert sind. Egal welches Business Du Dir ausdenkst: Du musst Deine Idee möglichst schnell etablieren und verbreiten, wenn Du es ernst meinst – ansonsten kommt jemand anderes und schnappt sie Dir weg. Da Du ja nur vier Stunden pro Woche arbeiten willst, wird das nicht funktionieren.
2. Lifestyle-Business heißt nichts anderes als Freiberufler sein
Lifestyle-Business hört sich sehr trendig und modern an, aber im Prinzip ist man nichts anderes als ein Freiberufler. Deine Leidenschaft ist Design und Programmierung? Super, Dein Lifestyle-Business ist „Webdesigner“ sein. Trotzdem musst Du Dich noch um Kunden und Service kümmern und hast keinerlei Vorteile zu einem normalen Selbstständigen. Du verkaufst seltenen Sake aus Japan in Deutschland und machst das zu Deinem „Lifestyle-Business“? Und Du bist sicher, dass Du nicht einfach Sake-Verkäufer bist und nichts anderes machst, als ein normaler Unternehmer? Wenn Du das von überall auf der Welt machen willst, brauchst Du Mitarbeiter – und dafür musst Du mehr als vier Stunden pro Woche arbeiten (zumindest Zeitweise) und einen großen Anteil des Sake-Verkaufs in Deutschland kontrollieren, damit Du wirklich gut leben kannst. Du willst keine Mitarbeiter und auch nicht mehr als 4 Stunden investieren?
3. Lifestyle-Business heißt bloß „über die Runden kommen“
Es hört sich fabelhaft an, zu sagen, dass man über das Internet Geld verdient und dabei noch reisen kann. In 99% Prozent der Fälle ist es aber nur Schein. Die wenigsten Menschen verdienen wirklich so gut, dass sie sich einen tollen Lebensstil mit ihrem „Internetgeld“ finanzieren können. Diejenigen, die es tun, arbeiten garantiert mehr als 4 Stunden und reisen nicht. Sie arbeiten von morgens bis abends für mehrere Jahre und erst dann, nur vielleicht, können sie sich so etwas erlauben. Mal davon abgesehen ist es ziemlich nervig, wenn man irgendwo in einem fremden Land sitzt, überall nette Menschen um sich hat und am Computer sitzen MUSS, um sein „Lifestyle-Business“ weiterzuentwickeln, während man eigentlich die Stadt entdecken und die tollste Zeit seinen Lebens haben könnte. Für uns hat das nichts mit Leben genießen, sondern mit idiotisch sein, zu tun. Wenn man schon so weit gereist ist, sollte man die Zeit genießen. Wir finden es besser, wenn man arbeitet, spart und sich dann eine gezielte Auszeit in Form einer Reise nimmt, auf der man nicht über seine Arbeit nachdenken muss – außer man will es gerade gerne!
4. Freizeit ist gar nicht so toll, wie Du glaubst
Nehmen wir an, Du schaffst es durch unglaublich kluge Wege irgendwie nur vier Stunden pro Woche zu arbeiten und kannst durch Dein Lifestyle-Business Deine Fixkosten decken. Herzlichen Glückwunsch! Und, was machst Du jetzt mit Deiner Freizeit? Feiern, lesen, reisen und all die anderen schönen Dinge im Leben können sehr schnell anstrengend und lästig werden, wenn man sie zu oft macht. Sie werden erst dadurch schön, dass wir uns in anderen Momenten anstrengen und wirklich konzentriert arbeiten müssen. Wenn wir dann „Freizeit“ haben, sind diese Dinge wertvoller für uns. Eine Überdosis – egal wovon – schadet immer! Ziel sollte es sein, einer Arbeit nachzugehen, die einen erfüllt. Schließlich kommen aus gelungener Arbeit die Ergebnisse und daraus wiederum die Bestätigung und das Glück.
5. Lifestyle Businesses sind egoistisch
Jedes Lifestyle-Business wird aus komplett egoistischen Motiven gegründet – das sagt ja schon der Name. Man möchte seinen Lifestyle mit einem Unternehmen finanzieren. Das Problem ist aber, dass sich der Markt und die Kunden nicht um Deinen Lifestyle scheren. Es interessiert sie Null, wie Du lebst und ob Du was von Deinem Lifestyle-Business hast. Die Kunden interessiert nur, ob Du ihr Leben besser machen kannst. Natürlich kannst Du einen Blog starten, über Deine Leidenschaft schreiben und lange Verkaufstexte mit zehn vorher-nachher Bildern und Kundenstimmen einbauen. Das kann jeder. Wenn Du aber eine Leidenschaft hast, für die sich niemand interessiert, Dein Produkt keine Probleme löst oder Deinen Kunden zu einem besseren Leben verhilft – viel Spaß mit Deinem Lifestyle-Business!
Wie kann man trotzdem nach eigenen Regeln Leben?
Du willst trotzdem finanzielle Unabhängigkeit, Freiheit und ein Leben nach Deinen Regeln? Dann strenge Dich an und denke nicht zuerst an Dich, sondern an andere. Ein Unternehmen kann nur existieren, wenn es Wert für andere bietet. Wie Du diesen Wert schaffst, hängt ganz von Dir ab.
Vielleicht schaffst Du es wirklich nach einiger Zeit Dein Unternehmen so zu strukturieren, dass Du wenig arbeiten musst und ortsunabhängig bist. Es ist auch gut, dass Du von Anfang an darüber nachdenkst und Dein Unternehmen so planst. Trotzdem solltest Du bereit sein, gerade am Anfang, sehr viel Zeit, Energie und Liebe in Dein Business zu stecken.
Wenn wir von Anfang sprechen, meinen wir mehrere Jahre. Erst dann wirst Du die nötige Erfahrung und das Branchen-Know-How haben, um Deine Unternehmung aus dem richtigen Blickwinkel zu betrachten. Du kannst noch heute Dein „Lifestyle-Business“ starten, natürlich. Sei Dir aber darüber im Klaren, dass es eine lange Reise ist, bis Du wirklich die vier Stunden Woche leben kannst. Es ist ein Marathon, kein Sprint!
Wir wünschen Dir viel Erfolg dabei.
Artur Neumann und Michael Schmidt
von 30Tausend.de
PS: Du möchtest mehr interessante Beiträge und Anregungen? Dann schau Dir unser Buch „Die etwas andere Denkweise“ an.
Foto: Tom Roche
Michel says
Oh ja, in der Tat… ein Lifestyle Business sieht von aussen betrachtet leichter aus, als es in Wirklichkeit ist. Es ist zwar nicht so einfach, wie viele Leute es beschreiben und „träumen“. Doch zum Glück ist es trotzdem machbar. Klar, es ist ein Marathon. Und wenn man das einmal verstanden hat und sich aufmacht, diesen Marathon zu laufen, ist es der erste Schritt in eine neue Welt voller Herausforderungen, viele Herausforderungen. Doch wenn die ersten Ergebnisse hereinprasseln und man sieht, dass es funktioniert, motiviert das umso mehr.
Super Artikel, der vielen Leuten endlich mal die Augen öffnet.
Johannes says
Das sehe ich genau so – zwar beinhaltet das 4 Stunden Konzept einen wichtigen Faktor der Fokusierung in Bezug auf Kunden und Tätigkeiten (20% der Kunden machen 80% Umsatz) aber der Rest ist für mich eine Neuauflage des American Dreams.
Keine Arbeit – viel Geld.
Im Internet (bzw. im sogenannten Neuland 😉 ) schnell Geld zu verdienen ist ein schlechter (Business-)Plan. Logistik, Shop System, Lager usw. sind Faktoren die Geld Kosten aber für den entsprechenden Umsatz vorhanden sein müssen. Wenn man Margen von 99% hat kann man ja alles zukaufen nur dann gibt es bestimmt jemanden der 100% mehr Einsatz bringt und auch mit 80% Marge gut zurecht kommen usw.
Der Focus auf den passiven Erfolg finde ich generell unpassend denn das hat mit Lifestyle nichts zu tun sondern ist nur ein anderes Sklavendasein mit dem Versuch die Schufterei zu minimieren – im Endeffekt (ob 40, 20 oder 4 Stunden) bleibt es Schufterei und kein Lifestyle.
Der Focus sollte darauf liegen wie ich mich zu Höchstleistungen ansporne und mich selbst verwirkliche – auf der faulen Haut liegen führt höchstens zum innerlichen Zerfall und sonst gar nichts. Das ist die gleiche Milchmädchenrechnung wie Lottogewinn = unendliches Glück 🙂
Vielen Dank für euren Beitrag – das hat mich schon länger etwas gewurmt 🙂
Christoph Teege says
Oh ja und ständig kommen die Newsletter, mit denen man innerhalb von nur 4 Wochen 123.456 Euro über`s Internet verdient. Wenn das klappen würde, dann wäre es doch schlau, sich Mitarbeiter suchen, die genau das machen…
Wer sein eigenes Unternehmen gründen möchte, der sollte sich in erster Linie um seinen Ziel-Kunden kümmern und überprüfen, ob sein Produkt oder Dienstleistung auch tatsächlich Käufer findet.
Und wenn man eine Tätigkeit gefunden hat, die einem Spaß macht und Gewinne erwirtschaftet, wer will denn dann nur 4 Stunden pro Woche arbeiten 😉
lg
Christoph Teege
http://www.Teege-Training.de
Daniel says
Hey Ihr beiden,
ich liebe eure Beiträge zum Thema Erfolg.
Diesem Beitrag hier möchte ich aber vehement widersprechen und es hat mich sehr gewundert das Ihr zu diesem Thema so pessimistisch gegenüber seht und dieser neuen Denkweisen kaum eine Chance gebt.
Meine Ansicht möchte ich kurz erläutern:
Mit 4 Stunden komme ich nicht weit?
Klar am Anfang muss das Geschäft erstmal aufgebaut werden, aber das so ein Geschäftsmodell möglich ist kann niemand bestreiten. Es muss nur gut vorbereitet und organisiert werden. Außerdem müssen natürlich die Zahlungsströme stimmen. (Erklärung des Geschäftsmodell sieht Buch)
Lifestyle-Business = Freiberufler?
Klar kommt es auf das Business an das ich anstrebe. Vielleicht liebe ich sogar ein Geschäftsmodell bei dem ich gerne noch selbst Hand anlege und Kundenkontakt habe, aber in diesem Buch geht es eindeutig darum ein Geschäftsmodell zu entwickeln von dem man sich nach einiger Zeit komplett abkoppeln kann und somit auch kein Freiberufler in dem von euch definierten Sinne ist.
Lifestyle-Business heißt bloß „über die Runden kommen?
Klar bedarf es einem guten Geschäftsmodell das genug Gewinn abwirft und klar muss man auch mal ab und zu dafür an den PC um ein paar dinge zu klären, aber entschuldigt bitte wenn ich jetzt genau so unsachlich werde wie Ihr oben: Was verdammt nochmal schlagt ihr bitte vor? In einer 60 Stundenwoche Tot arbeiten nur um dann 2 Wochen im Jahr nach eurer Definition den Urlaub „richtig“ zu genießen?
Das Leben ist vielleicht nicht von Anfang an ein Ponnyhof, aber das behaupten wir ja auch erst ab dem Zeitpunkt ab dem ein gewisser Geldstrom vorhanden ist.
Freizeit ist gar nicht so toll, wie Ich glaube?
Freizeit ist ja wohl nicht gleich Freizeit! Ich möchte auch nicht 24 Std. Fernsehen! Von Faulenzen hat hier niemand gesprochen! Und wenn ihr das Buch gelesen habt, wisst ihr auch das Tim Ferriss das so nicht gemeint hat.
trotzdem nach eigenen Regeln Leben?
Ja ich möchte nach eigenen Regeln Leben!
Brauche ich dafür Jahre an Erfahrung? Nein!
Lernst du schnell? Kannst dich in neue Themen schnell einarbeiten? Dann fang an und du wirst schnell erfolg haben!
Ich tanze jetzt z.B. seit einem Monat Forró. Ich habe von der ersten woche an 4-5 Stunden an 3-4 Tagen die Woche trainiert (Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittenenkurse belegt) Nach einem Monat bin ich jetzt auf dem Wissensstand und Know-how von Tänzern die bereits 2-3 Jahre dabei sind und meine Tanzpartnerinnen können mir bestätigen das sie den Unterschied kaum merken.
Fazit:
Erfolg entsteht durch Engagement und Training (kein „hartes“ Training! Was dir Spaß macht und worin du einen Sinn siehst lernst du am schnellsten!)
An die Leser: Bitte lest euch das Buch von Tim Ferriss selbst durch und bildet euch euer eigenes Urteil.
An euch Zwei: Es gibt mehrere Wege zum Ziel. Das der Weg „etwas einfacher“ und komfortabler ist, heißt nicht das er unmöglich oder eurer Weltanschauung entgegen spricht.
Gruß an alle die neuen Denkweisen offen Gegenüberstehen 😉
Daniel
Artur Neumann says
Hi Michel, klar ist es machbar, aber eben nicht so leicht, wie es gerne angepriesen wird. Und genau darum geht es hier in diesem Beitrag! Wir finden das Konzept grandios, aber dazu gehört schon ein bisschen mehr als „mal eben einen Blog starten“. Danke Dir für Deinen Kommentar und das Lob!
Liebe Grüße
Artur
Artur Neumann says
Hallo Johannes, American Dream trifft es sehr gut! Menschen wollen immer eine Sofortlösung, um ihre Ziele zu erreichen und sind irgendwie nicht bereit auch wirklich etwas dafür zu tun – das widerspricht einfach unseren Vorstellungen. Wenn man außerdem mal etwas gefunden hat, das einem ungeheuren Spaß bereitet, wieso nur 4 Stunden investieren? Arbeit kann sehr erfüllend sein und viel Spaß machen.
Vielen Dank für den Kommentar und Dein Lob! Freut uns 🙂
Artur Neumann says
Hey Christoph,
exakt! Die „Get rich quick“-Branche frustriert uns selbst genauso wie Dich. Vor einigen Jahren gab es den Begriff Lifestyle Business noch gar nicht – mittlerweile hat aber scheinbar jeder das Zeug zum Unternehmer. In Wirklichkeit sind aber die Wenigsten langfristig engagiert genug. Gute Tipps von Dir und danke für Deine Meinung!
Liebe Grüße
Artur
Artur Neumann says
Hallo lieber Daniel,
erst einmal vielen Dank Dir für den ausführlichen Kommentar und das tolle Lob! Freut uns, dass Dir unsere Beiträge gefallen. Eines vorweg: Wir mögen das Buch von Tim Ferris sehr gerne und empfehlen es sogar jedem Leser unseres Newsletters! Es ist nicht die Sichtweise, wie sie Tim Ferriss beschreibt, sondern was die Masse aus dem Begriff „Lifestyle-Business“ gemacht hat, die wir hier in diesem Beitrag kritisieren möchten.
Grundsätzlich finden wir das Konzept toll, wenn man ein Unternehmen gründet, das langfristig, ohne viel zutun von einem selbst, funktioniert. Im großen Stil tut das beispielsweise Richard Branson, der einer unserer größten Vorbilder ist. Er führt über 200 Unternehmen und hat für jedes davon eine Führungskraft engagiert – Branson selbst behält seine Virgin Group „nur“ von oben im Blick.
Uns gefällt nicht, dass der Begriff Lifestyle-Business zu inflationär benutzt wird und mittlerweile bei der breiten Masse den Eindruck erweckt, als könnte jeder Mensch erfolgreicher Unternehmer werden. Das kann eben nicht jeder. Viele Menschen können vielleicht mit einer Idee „über die Runden kommen“, das hat in unseren Augen aber nichts mit Erfolg und großen Zielen zu tun.
Du schreibst „In einer 60 Stundenwoche Tot arbeiten nur um dann 2 Wochen im Jahr nach eurer Definition den Urlaub “richtig” zu genießen?“ – Niemand muss sich „totarbeiten“, wenn er tut, was er liebt. Es fühlt sich nicht an wie Arbeit, sondern wie Spaß. In dem Absatz geht es darum, dass die meisten Menschen mit einem Lifestyle-Business so tun, als wären sie komplett frei – was völlige Utopie ist. In Wirklichkeit muss man sich um sein Unternehmen kümmern oder es geht unter. Wie viele Stunden man letzten Endes arbeiten muss, um das zu schaffen, ist eine Sache der Branche, des Unternehmens und vor allem der Persönlichkeit. An seinem Unternehmen arbeitet man im Prinzip ständig (zumindest gedanklich). Auch ein „Lifestyle-Business“ ändert das nicht. Man sollte also etwas wählen, das einen langfristig erfüllt.
Zum letzten Absatz: „Brauche ich dafür Jahre an Erfahrung? Nein!“ – Wir haben nie davon gesprochen, dass Du Jahre an Erfahrung brauchst, um mit einer Sache anzufangen. Bekanntlich braucht man jedoch eine gewisse Zeit, bis man die Branche versteht, sich die nötigen Fähigkeiten aneignet usw. deshalb sollte man die nötige Ausdauer mitbringen und von Anfang an daran denken. Erst dann kommt der Erfolg.
Mit Deinem Tanz-Beispiel bestätigst Du alles, was wir oben beschrieben haben. Du hast 20 Stunden pro Woche geübt – das sind 80 Stunden im Monat! Damit hast Du überdurchschnittliches Engagement bewiesen, das auch nötig war, um solche Fortschritte zu machen. Dieses Engagement konntest Du nur durch Leidenschaft aufbringen, die vermutlich auch noch länger in Dir brennen wird. Und genau das ist notwendig für jeden Erfolg. Durch diese Leidenschaft kam dir diese „harte Arbeit“ nur sehr leicht vor. Ich wette Du hast geschwitzt und es hat Dir gefallen, das Du Dich anstrengen musstest – oder nicht?
Nochmals dankeschön für Deine Meinung und Glückwünsche zu Deinen Fortschritten!
Liebe Grüße
Artur
Daniel says
Ja es hat sehr viel Spaß gemacht! 😀
Na dann sind wir uns ja einig Artur 🙂
Klar schafft es nicht jeder ein Lifestyle-Business zu führen, aber ich möchte das es jeder der möchte für möglich halten darf/ kann und sein bestes gibt dort hin zu kommen. Mit einem starken Willen ist eben doch fastalles möglich.
Viel Erfolg euch allen und ich freue mich von jeder eurer Erfolgsgeschichten zu hören!
Gruß Daniel
Florian says
Hey – dieser Artikel hat mir mal richtig gut gefallen – noch besser als die anderen. Vielen Dank für Eure tolle Arbeit!
Ich bin seit 2001 hauptberuflich selbständig und muss sagen, dass ich fast 10 Jahre gebraucht habe, um herauszufinden, wie meine Arbeit ideal zum meinem „Lifestyle“ passt.
Erst braucht es ein paar Jährchen, bis es so gut läuft und man so selbstbewusst wird, dass man auch mal Kunden wegschicken kann. Man schickt dann genau die weg, wo das Verhältnis aus Aufwand und Ertrag nicht stimmt. Nörgler und die Freaks mit den Superspezialwünschen zum Pauschalpreis. Oder Geizkrägen, die nur das allernötigste bei Dir kaufen. Der „Riecher“ dafür entwickelt sich auch erst mit der Zeit – man lernt, auf sein Gefühl zu vertrauen.
Zwischendurch habe ich probiert, Freiheit durch Wachstum zu erreichen – zwei Läden eröffnet, gut gelaufen. Nur: Personalprobleme ohne Ende. Und viel mehr Arbeit, ohne Ertragsverbesserung – das war nicht MEIN Ding und ich war in Richtung Burnout unterwegs. Jemand anderes wie beispielsweise Richard Branson kann das anscheinend besser und wird es wohl lieben mit Hunderten Mitarbeitern zu arbeiten.
Seit 3 Jahren arbeite ich wieder „von zu Hause aus“ – alleine ohne Laden und Personal-Ballast und das passt perfekt zu meinem ‚Lifestyle‘. Die Arbeit mischt sich flexibel mit dem „restlichen“ Leben, ich habe Zeit für meine Familie mit 3 Kindern und auch für MEINE Interessen.
Tatsächlich ist an dem Ansatz was dran, dass man sehr viel Zeit sparen kann, indem man sich auf das konzentriert, was man am besten kann und dem Kunden nicht unbedingt auch noch Kugelschreiber verkaufen will wo der Beratungsaufwand in keinem Verhältnis zum möglichen Ertrag steht.
Ob ich nun aber nur noch 4 Stunden in der Woche arbeiten will? Ich denke: NEIN, denn arbeiten macht Spaß!! Was aber auf alle Fälle schön ist: finanzielle und vor allem ZEITLICHE Freiheit. Das IST auch mit einer gemütlichen Gangart möglich.
Artur Neumann says
Haha, das habe ich mir schon gedacht 😉 Freut mich, dass wir uns einig sind. Ich kann auch verstehen, wenn Du sagst, dass alle, die es gerne versuchen wollen, daran glauben sollen, dass sie es schaffen. Dieser Beitrag soll für all diese Menschen die erste Hürde sein und entweder lesen sie ihn und sagen „ne, das hört sich anstrengend an“ und machen es deshalb auch nicht (also haben sie ohnehin nicht das Zeug dazu) oder sie lesen ihn und denken sich „Ja! Genau das will ich und ich bin auch bereit das zu leisten!“
Viele Grüße
Artur
Artur Neumann says
Hey Florian!
Vielen Dank Dir für das Lob und den sehr interessanten Kommentar. Dieses „Herausfinden“, wie Du es beschreibst, dauert einfach seine Zeit und nur weil alle gerade tolle eBooks im Internet verkaufen und damit ihren Lebensstil finanzieren, muss das nicht zu einem selbst passen. Es gibt soooo viele Wege, um ein interessantes Geschäftsmodell zu entwickeln und ich finde es klasse, dass Du den Mut hattest, diese verschiedenen Dinge auszuprobieren.
Was Du als „Gespür für den Kunden“ beschreibst, kann ich auch absolut unterschreiben. Gerade in der Service-Industrie arbeitet man mit so vielen unterschiedlichen Menschentypen zusammen und mit der Zeit kristallisiert sich eine Bandbreite heraus mit denen man am liebsten arbeitet, weil man einerseits auf einer Wellenlänge ist und andererseits die Zusammenarbeit am wirtschaftlichsten ist (keine Supersonderwünsche zum Dumpingpreis etc.). Es gehört viel Überwindung dazu, Menschen einzustellen und vielleicht sogar noch mehr, diese Menschen wieder gehen zu lassen, weil man einfach merkt, dass es nicht sinnvoll ist.
Es scheint, als hättest Du nach langer Arbeit und viel Ausprobieren einen Weg gefunden, der Dich erfüllt. Gratulation und Hut ab! 🙂
Beste Grüße und weiterhin alles Gute Dir
Artur
Simone says
Wer ein wenig verfolgt, was Tim Ferriss so macht, ahnt, dass auch er meistens mehr als vier Stunden arbeitet. Aber das ist gar nicht der Punkt. Ich denke, der Titel mit den 4 Stunden darin ist eine gelungene Marketingmasche. Abgesehen davon mag ich das Buch inhaltlich sehr.
Allerdings finde ich die o. g. Definition eines Lifestyle Business nicht für alle zutreffend. Die wichtigste Frage ist doch erst mal, warum mache ich, was ich mache? Will ich schnell viel Geld verdienen oder brenne ich leidenschaftlich für ein Thema? Die Variante zwei halte ich für deutlich besser, denn wer glaubt, dass man mit einem Blog zu irgendeinem Thema schnell Millionen scheffeln kann ohne kaum etwas dafür tun zu müssen, der macht bestenfalls windige Internetmarketer reich.
Und die nächste Frage ist, was bedeutet Arbeit? Meine Seite http://www.lebenshungrig.de ist quasi durch Zufall zu einem LifeStyle Business geworden. Auch wenn ich mittlerweile gut davon leben kann und dies meine Arbeit ist, empfinde ich nichts Negatives daran. Daher mag ich auch den Begriff Work-Life-Balance nicht, denn arbeiten und leben schließen sich definitiv nicht aus! Und ich denke auch, dass Freiberufler sein etwas anderes ist. Denn unter einem Freiberufler verstehe ich z. B. einen Journalisten, der für diverse Medien schreibt und sich seine Zeit selbst einteilt. Ich habe mir aber durch mein Lifestyle Business einen Job geschaffen, für den es eigentlich keine passende Berufsbezeichnung gibt bzw. der mehrere Jobs vereint und ich bin zeitlich, räumlich und inhaltlich sicherlich viel ungebundener als die meisten Freiberufler.
Mein Fazit: Nicht das Lifestyle Business ist der Mythos, sondern der „leichte“ Weg dorthin!
LG Simone
Simone says
Ergänzung:
Ich habe noch einen interessanten Punkt in der Abgrenzung eines „klassischen“ Freelancers zu einem LifeStyle Business vergessen: Während der Freiberufler in der Regel 1:1 arbeitet, d. h. z. B. ein Journalist schreibt einen Artikel für eine bestimmte Zeitung, kann man mit einem Lifestyle Business passives Einkommen, d. h. 1: x erzielen. Beispiel: Mein Online-Workshop 🙂
LG Simone
Michael S. says
Hallo Simone!
Vielen Dank für Dein Beitrag! Ich bin da genau Deiner Meinung – „Nicht das Lifestyle Business ist der Mythos, sondern der “leichte” Weg dorthin!“. Uns war es auch sehr wichtig, dass unsere Leser das auch verstehen. Die meisten Menschen versuchen auch – wie Du es schon gesagt hast – passives Einkommen regelmäßig zu bekommen. Das ist auch möglich, nur müssen sie bis es dazu kommt vielleicht 50 Stunden pro Woche arbeiten.
Viele Grüße
Michael
Jacqueline says
Interessant mal eine andere Seite des Lifestyle-Business zu lesen. Ich glaube, dass es egal ist, was man tut, solange man wirklich Freude daran hat. Und es ist egal, ob man es Lifestyle-Business nennt oder Unternehmer sein. Natürlich ist es zu Beginn immer harte Arbeit. Auch wenn man ein Hobby neu lernen möchte, ist es harte Arbeit. Aber nur wer Durchhaltevermögen besitzt, wird es auch wirklich schaffen. Das ist im Lifestyle-Business so, bei einem Hobby als auch als Angestellter…
“Leicht“ ist nur der Tod am Ende eines Lebens. Ich bin aber der Meinung man sollte sein Leben bis dahin sinnvoll nutzen und eben das tun, was man wirklich liebt.