Wie kommt es, dass manche Unternehmen in kürzester Zeit extrem erfolgreich werden und andere die Schwelle zum positiven Cashflow niemals oder nur mit sehr viel Anstrengung schaffen?
Dieses Phänomen untersucht das Buch „Das große 1×1 der Erfolgsstrategie“ von den Autoren Kerstin Friedrich, Fredmund Malik und Lothar J. Seiwert.
Beim Firmenerfolg kommen viele Faktoren ins Spiel, doch laut den Autoren ist ein Faktor ganz besonders entscheidend, um sich auf dem komplexen und undurchsichtigen Markt von der Konkurrenz abzuheben:
Die Spezialisierung.
Warum sollte man sich spezialisieren?
„Ich berate Sie beim Online-Marketing, Web-Design, Programmierung und mache auch Flyer.“
Was erstmal nach einem breiten und beeindruckenden Leistungsspektrum eines Beraters klingt, der sich keinen Auftrag entgehen lassen möchte, ist in den Augen des Kunden ein schwammiges Angebot ohne Schwerpunkte, Ecken und Kanten.
Ein Kunde fragt sich im besten Fall: Was davon kann er jetzt wirklich gut?
Im schlimmsten Fall lockt man dadurch aber nur Kunden an, die keine Spezialisten suchen und deshalb auch keinen Spezialisten Preis zahlen möchten.
Das führt dann am Ende nur zu viel Arbeit, Frust und Problemen.
Wer stattdessen sagt: „Ich berate Technologie-Startups aus München bei Ihren Google AdWords Kampagnen.“ – hat ein klareres Profil und kann sich schneller von der Masse abheben.
Sobald man einen Interessenten hat, kann man immer noch die Programmierung und das Design der Landingpages anbieten.
Spezialisierung hat noch mehr Vorteile
Doch nicht nur die externe Wirkung wird durch Spezialisierung verbessert. Auch die internen Prozesse profitieren enorm davon. Wer nämlich immer wieder dieselben Aufgaben ausführt, kann standardisierte Prozesse für sein Unternehmen entwickeln und die Erfahrungen aus einem Projekt sofort wieder zur Optimierung seiner Prozesse nutzen.
Diesen exponentiellen Lerneffekt darf man nicht unterschätzen. Er ist der Grund, warum beispielsweise Unternehmen wie Procter & Gamble, Starbucks, McDonalds, Subway und co. so erfolgreich sind.
Doch wie spezialisiert man sich richtig und was ist dafür nötig?
Genau diese Fragen soll EKS mit seinem 7 Schritte Modell beantworten.
Die 7 Schritte sind laut EKS:
- Stärkenanalyse
- Erfolgversprechendes Geschäftsfeld
- Zielgruppenbestimmung
- Brennendes Problem der Zielgruppe
- Innovationsstrategie
- Kooperationsstrategie
- Marktführerschaft
Jede dieser Phasen wird mit anschaulichen Bespielen und praktischen Fragen begleitet, die das Buch schon fast zu einem Workbook machen. Beim Lesen sind uns verschiedenste Ideen eingefallen und das Notizbuch sollte besser immer in greifbarer Nähe liegen.
Besonders interessant sind die detaillierten Case Studies anderer Unternehmen, die Schritt für Schritt das EKS Modell angewendet und dadurch eine Sonderstellung mit ihrem Business erlangt haben.
Fazit: Tolles Buch mit fundierten Erkenntnissen – arbeiten muss man aber schon selbst
Obwohl der Titel etwas plakativ und „amerikanisch“ klingt, verbirgt sich hinter dem Buch ein spannendes Werk mit interessanten und fundierten Erkenntnissen.
Die systematische EKS-Herangehensweise unterstützt bewährte Unternehmer oder Neugründer bei ihrem Denkprozess und ist deshalb auf jeden Fall hilfreich. Auch die zahlreichen Ideen führen dazu, dass man sich die richtigen Fragen stellt.
Das Schwierige dabei: Die Antworten auf seine Fragen muss man natürlich trotzdem noch selbst finden – auch wenn man dank EKS weiß, welches Ergebnis man braucht.
Insgesamt ist EKS ein tolles Buch und jeder, der noch auf der Suche nach innovativen Ideen ist, sollte sich „Das große 1×1 der Erfolgsstrategie“ unbedingt zulegen. Das Buch gibt es hier bei Amazon: „Das große 1×1 der Erfolgsstrategie“
David says
Guten Morgen,
wow, da haben sich ja 3 Top Autoren zusammengetan.
Was mit aber aufällt ist das Punkt 2, 3, 4 in dieser Reihenfolge
zumindest meiner Meinung nach umsortiert werden sollten.
Stärkenanalyse
Brennendes Problem
Zielgruppenbestimmung durch Nutzenanalyse
Erfolgversprechendes Geschäftsfeld
Anhand der eigene Stärken sollte ja eigentlich eine Problemlösung gesucht werden, die ich mit meinen Stärken bieten kann, und mich diese Arbeit motiviert und begeistert.
Sobald ich diese Lösung habe, würde ich schauen wer und ob jemand von dieser Lösung einen hohen Nutzen hat, das ist meine Zielgruppe.
Das Geschäftsfeld bzw. die Monetariesierung kann ich dann anhand dem Leidensdruck der Zielgruppe festlegen.
Meines Erachtens lässt sich durch diese Umsortierung die Fehlerquelle des „Geld verdienen“ Fokus besser ausschliessen.
Grüße
David