Es gibt so viel zu tun, so viel zu lernen, so viel zu entdecken. Mails überfluten Dein Postfach und Du willst es mit aller Kraft sauber halten. Nachdem Du eine E-Mail beantwortet hast, kommt schon die nächste und jedes Mal investierst Du ein Stück Deiner mentalen Energie.
Kollegen, Freunde und Verwandte, deren Werte und Ziele komplett anders sind als Deine, wollen etwas von Deiner Zeit. Sie laden Dich zu irgendeiner Veranstaltung ein, zu der Du lange hinfahren musst und auf der Du von Menschen umgeben bist, die ein komplett anderes Leben führen möchten als Du selbst.
Die Neuigkeiten auf Facebook aktualisieren sich in jeder Sekunde. Krisen, Katastrophen, Gossip, Tech-IPOs, der Beziehungsstatus von entfernten Bekannten, gescheiterte Existenzen, Erfolgsstorys – alles mögliche passiert hier, ohne dass es Dein Leben in irgendeiner Form beeinflusst.
Gesellschaftlicher Druck verlangt von Dir, dass Du tust, was andere tun. Für das Eigenheim sparen, Urlaub machen, feiern, Feierabend nach 18 Uhr, das Wochenende mal entspannen und „das Leben genießen“ – obwohl Du Dein Leben eigentlich jeden Tag frei gestalten und genießen willst.
Wenn Du schon ein Business hast und engagiert bist, erfährst Du täglich von neuen Trends und Dingen, die Du „tun musst“. Das „nächste große Ding“! Wer hier nicht mitgeht, wird verlieren! Sicher hast Du auch schon tausend Mal von solchen Trends, Kanälen oder Ideen gehört. In den meisten Fällen war dieses „nächste große Ding“ aber nach ein paar Monaten schon mucksmäuschenstill.
Kurz gesagt: Im Leben gibt es extrem viele Formen der Ablenkung. Mit aller Kraft zehren sie an Deiner Aufmerksamkeit und kommen in den unterschiedlichsten Ausprägungen vor: Als Menschen, Jobs, Geld, Informationen oder Trends zum Beispiel.
Diese Formen der Ablenkung wollen Dich von Deinem eigentlichen Ziel abhalten. Sie nutzen manipulative Tricks, machen Dir Angst oder reden Dir negativ ins Gewissen. Sie wollen Dich auf ihre Seite ziehen, Dich verführen und verhindern, dass Du selbstbestimmt denkst und handelst.
Aber wenn Du anders leben willst als der Rest, musst Du auch anders Denken und Handeln als der Rest. Du bekommst nur dann außergewöhnliche Ergebnisse, wenn Du außergewöhnliche Schritte gehst.
Wann immer Du hörst: „Das ist doch normal, das macht man so!“ – sollten Deine Alarmglocken angehen. Wenn Du es so machst, wie „man“, bekommst Du auch dieselben Ergebnisse wie „man“.
Manchmal können die Ergebnisse der Masse genau das sein, was Du wirklich willst – und das ist auch okay. Doch häufig möchte man etwas anderes. Ein anderes Lebensgefühl, einen anderen Alltag, andere Bekannte und Freunde, einen anderen Umgang in der Partnerschaft.
Und genau dann brauchst Du einen anderen Weg. Du solltest Dich auf das Lebensgefühl konzentrieren, das Du jeden Tag erleben willst. Und dann stellst Du Dir eine Frage:
„Was muss ich aus meinem Leben entfernen, um dies zu erreichen?“
Richtig gelesen: entfernen.
Es geht nicht darum, möglichst viel zu tun und möglichst alles mitzumachen. Sondern es geht darum, die Dinge zu eliminieren, die Dich auf jeden Fall von Deiner Vision ablenken, Dich bremsen oder verwirren.
Es geht um Konzentration.
Man kann sich von verschiedenen Dingen trennen: Gedanken, Informationsquellen, Einflüssen, Menschen. Oft muss man eine Mischung aus allen Faktoren reduzieren, um so zu leben, wie man gerne leben möchte.
Und dann spürst Du plötzlich eine große Erleichterung. Denn es gibt nur sehr wenige Aktivitäten und Einflüsse, die übrig bleiben und wirklich wertvoll für Dich sind. Das bedeutet, Du hast genug Zeit, um Dich um diese wenigen wichtigen Dinge oder Menschen zu kümmern.
Außergewöhnlich erfolgreiche Menschen sind Meister im „Nein“ sagen.
Tim Ferriss (Vermögen ca. 20 Millionen Dollar) bekommt am Tag über 100 E-Mails von Menschen, die ihn bei einem Kaffee kennenlernen möchten. 100. Das ist eine ganze Menge. Wenn er sich mit all diesen Menschen treffen würde, hätte er überhaupt keine Zeit mehr, um die Dinge zu tun, die er wirklich tun möchte.
Warren Buffett gehört mit einem aktuellen Vermögen von ca. 72 Milliarden Dollar zu den reichsten Menschen der Welt. Er lebt trotzdem in einem relativ bescheidenen Haus in Omaha und isst am liebsten Hamburger. Keine Luxusvilla und kein Kaviar mit Champagner zum Frühstück. Er könnte sich alles kaufen, was er will – tut es aber nicht.
Der deutsche Unternehmer Claus Hipp (von Hipp Babynahrung) fährt mit einem Gesamtvermögen von über 500 Millionen Euro einen Mercedes W124 und lebt auf einem Bauernhof.
- Kannst Du Dir vorstellen, welche radikalen Entscheidungen diese und andere erfolgreiche Unternehmer sonst in ihrem Leben treffen?
- Wie filtern sie Menschen, mit denen sie sich umgeben?
- Welche Nachrichten konsumieren sie?
- Welche Bücher lesen sie?
- Worüber sprechen sie jeden Tag?
- Und welche Themen sind tabu?
Auch du bist jeden Tag umgeben von Ablenkungen – aber Du hast nur eine begrenzte Zeit.
- Zu welchen Aktivitäten und Einflüssen sagst Du also „ja“?
- Bei welchen Aktivitäten nutzt Du Deine Zeit wirklich am besten?
- Welche Aktivitäten führen Dich stattdessen in die Ablenkung?
In der Regel kannst Du die wichtigen Dinge daran erkennen, dass Du Dich ein bisschen unwohl dabei fühlst. Wie ein Chirurg, musst Du also die vitalen Stellen Deines Lebens freistellen und Dich mit höchster Präzision, um die wichtigsten Aktivitäten kümmern. Der Rest führt Dich nur zurück in die Masse.
Wir wünschen Dir viel Erfolg dabei.
Artur und Michael
von 30Tausend.de
PS: Wenn Dir dieser Beitrag gefallen hat, wird Dir auch unser Buch „Die etwas andere Denkweise“ gefallen.
Benjamin Mchels says
Artur und Michael,
ich hab sowas von Recht! Ich selbst habe vor kurzen versucht nur noch 20 % meiner Emails zu beantworten: serial-entrepreneurship.de/projekt-null-email-toleranz/
Ihr habt so recht! Es ist unheimlich wichtig, sich immer wieder von den Geschwülsten frei zu schneiden, um auch wirklich frei zu sein für das was wichtig ist.
Es gibt kein „man muss“. Entweder du tust es oder du lässt es.
Danke, toller Artikel
Benny
Iris Blisner says
Hallo Artur, Hallo Michael!
Mir hat der Bericht wie schon viele andere wieder richtig gut gefallen.
Seit einiger Zeit reduziere und ordne ich mein Umfeld und mein Leben.
Weniger ist mehr und gezielte, ausgesuchte Aktivitäten bringen mir ein viel längeres Wohlgefühl als viel schnell und weil es halt alle machen.
Euer Buch liegt nun auf meinem Wohnzimmertisch und immer wieder freue ich mich auf einen weiteren Impuls daraus.
Schöne Grüße
Iris
Sascha Planert says
Da stimme ich überein. Auch wenn es schwer fällt – die Konzentration auf das Wesentliche macht den Unterschied. Ein guter Anfang ist die Reduzierung des Medienkonsums, um überhaupt erst mal Aufzuwachen.
Thomas says
Neulich habe ich bemerkt, dass ich von vielen Ablenkungen umgeben bin und dadurch meine Zeit verschwende. Das sind am meisten ganz unwichtige Dinge, aber sie machen mein Konzentrationsvermögen noch schlechter. Ich habe aber eine Lösung gefunden: jeden Tag schreibe ich, was ich notwendig machen muss, und die Aufgabenliste ist heilig für mich.
Vielen Dank für den Artiekl!
Ulf Heimbach says
Lieber Artur, lieber Michael,
ich danke Euch für diesen wirklich guten Beitrag!
Mein Einstiegssatz von Euch ist: „Du bekommst nur dann außergewöhnliche Ergebnisse, wenn Du außergewöhnliche Schritte gehst.“
Ich habe selbst einen ähnlichen Satz: Wer professionell arbeiten will, sollte immer mit Profis zusammen arbeiten. Qualität kommt von Qualität!
Und das genau beschreibt Ihr hier für ein qualitativ hochwertiges Lebensgefühl!
Herzlichen Dank dafür!
Liebe Grüße Ulf
Chris Gsellmann says
Hey ihr beiden,
großartiger Artikel! Ich werd auch mal einen Artikel über das Eliminieren schreiben oder ein Video machen.
Ich hab gemerkt, dass es ganz schwierig sein kann, zu eliminieren, weil wir glauben, dass Dinge oder Aktivitäten wichtig sind. Ohne Ziel oder großen Vision ist es glaub ich sehr schwer zu eliminieren, weil wir ja nicht wissen, wofür wir das tun und was unser langfristiges Ziel ist.
Best wishes,
Chris von chrisgsellmann.at
Jan says
Das ist ein sehr guter Artikel!
Sonst erfährt man in Blogartikeln ja immer nur, was man noch alles tun und bedenken muss um erfolgreich zu sein, oder es wird einem eingeredet, dass man sich seine Situation schön reden muss.
In der Praxis des Einschränkens und Ausmistens hat mir folgendes gut geholfen: Ich habe mich mit der Funktionsweise des menschlichen Belohnungssystems und mit Gewohnheiten beschäftigt. Das Belohnungsssystem ist immer dann im Spiel wenn wir uns gut fühlen. Die meisten künstlichen Sachen (Social Media etc.) sind eher schlecht für uns, funktionieren aber, weil sie das Belohnungsystem bearbeiten und Gewohnheiten bilden. Mit diesem Wissen im Hinterkopf versuche, mich bei meinen Tätigkeiten selbst zu beobachten und entsprechende Mechanismen zu benennen. Ich denke das klappt ganz gut 🙂
Petra says
Hallo Michael, hallo Artur, danke für eure authentischen Artikel!!! In mir ist schon seit langer Zeit dieses Gefühl aus diesem Massendenken und Mitmachen herauszubrechen. Über den Tellerrand herausschauen, sich ein selbstbestimmtes, glückvolles Leben zu gönnen, denn das dürfen wir!!! Es gehört Mut, Selbstbewußtsein und innere Stärke dazu. Ich freue mich wieder von euch zu hören. Liebe Grüße Petra
Renate Sommer says
Sehr interessanter Artikel den ich gerne weiterempfehle. Das Thema wird, meiner Meinung nach, nicht oft genug angesprochen, obwohl es für den anstrebenden Erfolgsmenschen nicht zu umgehen ist.