Unser Unterbewusstsein ist in der Lage, bestimmte Reize mit bestimmten Gefühlen und Emotionen zu verbinden. Diese Emotionen werden durch unsere 5 Sinnesmodalitäten gespeichert und können je nach Belieben wieder hervorgerufen werden. Dieser Vorgang wird im NLP „Ankern“ genannt und kann gezielt bei sich selbst oder bei anderen Mitmenschen angewendet werden.
Vielleicht wissen Sie es noch nicht, aber Sie haben bereits sehr viele Anker in Ihrem Unterbewusstsein gespeichert. Kennen Sie z.B. noch die wundervolle Musik aus Ihrem letzten Urlaub? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie diese Musik nach langer Zeit wieder hören? Das ist doch sicher ein schönes Gefühl? Oder wie fühlen Sie sich, wenn Ihnen jemand auf die Schulter klopft? Spüren Sie dieses Gefühl innerer Bestätigung und Anerkennung?
Diese auditive und kinästhetische Anker sind nur einige von vielen, die in Ihrem Gedächtnis gespeichert sind. Sie können auch bei Ihren Mitmenschen einen Anker setzen, indem Sie ausgewählte Reize zu einem emotionalen Zeitpunkt einsetzen, um nachträglich den gleichen emotionalen Zustand wieder hervorzurufen.
Warum können Anker nützlich für Sie sein?
Anker werden benutzt, um beispielsweise die nötige Motivation und Ausdauer für ein Ziel zu entwickeln. Dabei könnten Sie sich ein Bild von Ihrem Ziel anschauen und sich vermutlich dabei vorstellen, wie es wäre, wenn Sie es bereits erreicht hätten. Sofort werden Sie dieses intensive Glückgefühl erleben und voller Ansporn beginnen an Ihrem Wunsch zu arbeiten.
Diesen fantastischen Zustand könnten Sie möglicherweise noch mit der richtigen Musik unterstützen, die Ihnen einen zusätzlichen, großen Motivationsschub verleihen wird. So oder auf andere Weise können Sie auch Anker setzen, die z.B. Ihre Stimmung verbessern, Ihnen ein Gefühl von Zuversicht und Hoffnung schenken oder zu Ruhe und Gelassenheit führen.
Wie können Sie gezielt einen Anker setzen?
Wie schon erwähnt, gibt es bereits viele Emotionen, die in Ihnen verankert sind. Mit den unten aufgelisteten Punkten, haben Sie allerdings auch die Möglichkeit, ganz bewusst Anker bei Ihnen oder Ihren Mitmenschen zu setzen.
1. Einen emotionalen Zustand auswählen
Finden Sie heraus, welche Emotionen Sie ankern möchten. Planen Sie einen universellen Anker, wie z.B. für ihr allgemeines Selbstvertrauen, oder einen Anker nur für eine bestimmte Aufgabe, wie z.B. Ihrem Hobby? Gibt es Emotionen, die nützlich für Sie oder Ihre Mitmenschen sein könnten?
Verspüren Sie in manchen Momenten vielleicht das Gefühl von Nervosität und wollen deshalb Ruhe und Gelassenheit ankern? Könnte es möglicherweise hilfreich sein, Ihre Mitmenschen bei einem Vorhaben zu motivieren? Suchen Sie sich eine Emotion aus, die Sie in Ihnen oder Ihren Mitmenschen für bestimmte Zwecke hervorrufen möchten.
2. Einen Reiz auswählen
Sobald Sie eine Emotion ankern wollen, sollten Sie sich überlegen, mit welchem Reiz Sie diese verknüpfen möchten. Machen Sie sich darüber Gedanken, welcher Sinneskanal für Sie am besten geeignet ist. Stellen Sie sich Dinge mit Bildern und Farben, oder lieber mit Musik und Geräuschen vor?
Wählen Sie Ihren bevorzugten Sinneskanal und überlegen Sie, ob sich dieser für einen sinnvollen Anker anbieten könnte. Bleiben Sie bei einem Reiz, den Sie schnell, einfach und von jedem Ort auslösen können.
3. Anker setzen
Sofern Sie die gewünschte Emotion und den dazu passenden Reiz ausgewählt haben, müssen Sie sich in diesen emotionalen Zustand begeben. Wann sind Sie das nächste Mal wieder in so einem Zustand? Falls dieser Zustand weiter entfernt liegt, können Sie auch eine emotionale Visualisierung einsetzen, um diesen Zustand schneller hervorzurufen.
Dabei stellen Sie sich eine Situation vor, in der Sie die gewünschte Emotion fühlen würden. Wie sehen Sie dabei aus? Was sehen Sie dabei? Wie gehen andere mit Ihnen um? Was hören Sie? Wie fühlen Sie sich und was sagen Sie zu sich selbst? Empfinden Sie ihren Wunschzustand möglichst intensiv und setzen Sie dann den gewünschten Reiz am Höhepunkt dieses Gefühls.
Zu diesem Zeitpunkt haben Sie Ihren ersten, bewussten Anker gesetzt, der von nun an in Ihrem Unterbewusstsein gespeichert ist. Je häufiger Sie einen solchen Anker mit dem gleichen Reiz und Vorgehen setzen, desto stärker wird auch seine Wirkung.
4. Bei Bedarf auslösen
Zuerst sollten Sie sich bewusst machen, dass manche Anker bei der falschen Anwendung höchst sensibel reagieren. Es kann vorkommen, dass die Wirkung des Ankers stark gedämpft oder gar neutralisiert wird. Sofern Sie aber einige Punkte beachten, wird Ihr Anker seine volle Wirkung entfalten können.
- Der innere Zustand
Wenn Sie den positiven Anker der Urlaubsmusik auslösen, aber dabei in einem stark negativen Zustand sind, kann dieser nicht in vollem Ausmaß wirken. Des Weiteren wird die zukünftige Wirkung des Ankers durch die schlechte Laune stark abgeschwächt.Für einen solchen Anker wäre ein neutraler Zustand sinnvoller, da Sie einfacher in einen positiven Zustand übergehen können. Lösen Sie also nur Anker aus, die etwa zu Ihrem emotionalen Zustand passen, damit Sie wirklich effektiv Ihren inneren Zustand beeinflussen können.
- Gleicher Ablauf
Um die geankerte Emotion genau zu treffen, müssen Sie den Anker genauso auslösen, wie Sie ihn vorher gesetzt haben. Beachten Sie dabei ggf. die Stelle, die Submodalitäten und eventuelle andere Faktoren, die beim Setzen Ihres Anker eine Rolle gespielt haben.Sollten Sie den Anker mit dem falschen Druck oder der falschen Lautstärke auslösen, kann Ihr Unterbewusstsein nur teilweise verstehen, wie intensiv das gewünschte Gefühl sein soll.
30Tausend
Vielen Dank für diesen Artikel! Habe schon einige Male etwas vom „Ankern“ gehört, aber wusste nie ganz genau wie es nun geht.
Ist für mein Leben sehr hilfreich das zu verstehen.
Gruß
Model
Schöner Artikel von euch. Kannte Ankern zwar schon, weil ich es selbst schon länger benutze. Übrigens: Sehr schönes Bild 🙂
Schöner Artikel. Meine Favorietenanker sind Bilder. In meinem Zimmer hängt soeins.
Kann diese Methoden jedem empfehlen!
Dieser schöne Artikel beschreibt positive Anker bei sich selbst.
Wer bei sich selbst ankert, sollte darauf achten, dass er sich den Auslöser bzw. nicht erst dann ausdenkt, wenn er ein gutes Gefühl ankern will. Sonst ankert er „Das Nachdenken über das Ankern“ statt das gute Gefühl und glaubt deshalb, dass der Anker nicht funktioniert.
Wenn Sie bei anderen ankern, tritt das Problem so natürlich nicht auf.
Viele Grüße,
Gerd