Guter Einfluss verhält sich bei uns Menschen genau so wie guter Dünger bei Pflanzen: Je besser er ist, desto besser wächst die Pflanze in die gewünschte Richtung, wenn sie regelmäßig in Kontakt kommen. Bei uns Menschen ist Einfluss von anderen der wichtigste Grund für unsere Persönlichkeit. Als kleines Kind weiß man nicht, was richtig und was falsch ist und so schaut man sich alles bei den Menschen ab, von denen man täglich umgeben ist. Man stapft nach und nach in die Fußstapfen dieser Personen und denkt auch wie sie.
Alles beginnt bei unseren Eltern und Freunden. Wer in einer „unsozialen“ Familie aufgewachsen ist, bei der Hass und Zorn auf der Tagesordnung stehen, wird heute wohl eher eine erfolglose und gewaltbereite Person sein. Man könnte fast sagen, dass Kinder in gesellschaftsfeindlichen Familien hoffnungslose Fälle sind, wenn es um Intelligenz oder Erfolg geht. Sehr wahrscheinlich ist ihr Leben bestimmt vom Mittagsprogramm im Fernsehen, Fertigprodukten und der ständigen Wut auf die Reichen und Politiker, die scheinbar der Grund für ihr schlechtes Leben sind.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen.
In einigen Fällen bringen sich Kinder die wichtigen Dinge selbst bei. Sie wissen z. B. schon sehr früh, dass andere Menschen sich irren, wenn sie sagen, dass man erfolgreich geboren werden muss und glauben stattdessen an Selbstverwirklichung.
Wenn Einfluss auf Erfahrungen stößt
Bisher war die Rede von Einflüssen, die unser Leben und unsere Persönlichkeit formen. Je „erwachsener“ und erfahrener wir werden, desto weniger beeinflussen andere Menschen unser Unterbewusstsein. Für jemanden, der im Leben große Ziele hat und den positiven Einfluss anderer gut gebrauchen könnte, ist das natürlich schlecht.
Ganz anders sieht das für diejenigen aus, die einen unglaublich großen Willen besitzen und im Leben nichts anderes wollen, als an ihr Ziel zu gelangen. Diese Menschen gehen mit Einflüssen völlig anders um. Wenn sich Einfluss wie elektromagnetische Wellen verhält, sind sie die Empfänger, die den guten Kontakt zu anderen verarbeiten und auf ihre Persönlichkeit einwirken lassen.
Ein gutes Beispiel ist Warren Buffett, der das College eigentlich nicht besuchen wollte, es aber nur aus einem einzigen Grund tat. Er belegte bewusst nur einige Finanzseminare, die vom legendären Investor Benjamin Graham geführt wurden. Alle Studenten hätten von seinem Wissen profitieren können und es vielleicht so weit wie Buffett bringen können. Da die meisten aber keine „Einfluss-Empfänger“ waren, ist der positive Einfluss Grahams einfach an ihnen abgeprallt, während Buffett all seine Denkweisen aufsaugte und in seiner Persönlichkeit aufnahm.
Woran liegt das?
Der wohl wichtigste Grund ist natürlich der ausgeprägte Wille eines Menschen. Anders als die üblichen Studenten, hatte Buffett dieselben Neigungen und Ziele wie sein Professor. Während die anderen nach den üblichen Regeln arbeiteten und „einfach lernen“ wollten, nahm Buffett nicht nur das Gesagte von seinem Professor, sondern auch die Ausstrahlung und Denkweise in sich auf.
Sicherlich wollten einige andere auch von Benjamin Graham lernen und etwas Außergewöhnliches erreichen. Der Einfluss von ihrem Professor hat ihnen jedoch nichts genützt und sie haben nur „das Übliche“ von ihm aufgenommen. Sie konnten mit seiner Anwesenheit und seinen Denkweisen nichts anfangen und schalteten ab, nachdem der Unterricht vorbei war.
Bist Du ein Empfänger?
Während Du diesen Text liest, fragst Du Dich wahrscheinlich, zu welchen Menschen du gehörst. Das ist auch gut so! Denn wer krampfhaft versucht, jemand zu sein, der er einfach nicht ist, wird depressiv.
Deswegen soll dieser Beitrag Dich zum Nachdenken anregen. Willst Du wirklich das, was Du glaubst zu wollen, oder versuchst Du jemand zu sein, der Du gar nicht bist?
Wenn Letzteres auf Dich zutrifft, solltest Du einen anderen Weg finden und Dich mit den Menschen umgeben, die so eine Art guten Einfluss auf Dich haben, den Du auch verarbeiten kannst.
Viel Erfolg dabei!
Wenn Dir unsere Beiträge gefallen, solltest Du Dir unser Buch anschauen.
Foto: Fred Baby
Schöner Ansatz. Ich denke wenn man ein Leben lebt, das nicht das eigene ist, dann wäre es ein wirklich sinnvoller erster Schritt sich mit Menschen zu umgeben, die bereits das geschafft haben, was man selbst erreichen möchte. So kann man dann nach und nach seinen Kompass neu ausrichten.
Gruß
Eugen
Nach meiner Erfahrung leben viele ein Leben, das gar nicht „ihres“ ist und wundern sich dann, warum es ihnen schlecht geht.
Leider lernen wir häufig nicht, dem zu folgen, was wir wirklich wollen.
Ich denke ein erster Schritt ist das Loslassen!
Das Loslassen alter „Programmierungen“, was richtig und falsch ist. Das Loslassen von gesellschaftlichen Normen und Richtlinien.
Um sich dann zu trauen seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen. Im Innen wie im außen.
Ja, es gehört wahrscheinlich etwas Mut dazu, doch die Reise ist es wert.
Stimmt genau,
ohne vorher mit alten Gewohnheiten und Denkmustern gebrochen zu haben wird es sehr schwer, wirklich zufrieden zu sein!
Grüße
Tim