Besonders bei Temperaturen unter null Grad sollte man sich immer warm halten. Doch der Grund ist keine anbahnende Erkältung. Wem kalt ist, der verhält sich kühler und abweisender gegenüber Mitmenschen. Zusätzlich verringert Kälte die Bereitschaft zur Nächstenliebe – und gerade jetzt zur Weihnachtszeit sollten fehlende Handschuhe doch keinen Streitgrund darstellen.
Jeder körperliche Zustand versetzt uns auch emotional in eine ähnliche Lage. Wenn uns kalt ist, dann verhalten wir uns auch emotional eher kühl und egoistisch. Diese Erkenntnis, auch bekannt als der Priming-Effekt, wurde schon in zahlreichen Studien belegt und funktioniert auch mit allen anderen Reizen.
Es geht also auch umgekehrt. Wem warm ist und wer sich körperlich gut fühlt, der ist rücksichtsvoller, spendabler und zeigt mehr Nächstenliebe.
An sich ist diese Tatsache nachvollziehbar und jeder von uns hat die Wirkung von Temperatur auf die Stimmung schon mehrfach erlebt. Wer beispielsweise morgens aus dem Haus geht und nach einigen Sekunden friert, hat sicher schon gemerkt wie der Körper dabei verkrampft.
Jetzt will man nur eins: „Schnell ins warme Auto!“ Bis dieses aber warm wird vergeht einige Zeit und man ist erst mal genervt.
Sobald dann die ersten warmen Strahlen aus der Klimaanlage kommen, schwenkt die Stimmung plötzlich über. Der Körper hört auf zu zittern, das Radio wird lauter gedreht und man liebt das Leben wieder.
Diese verrückten Stimmungsschwankungen entstehen bloß durch einen Temperaturunterschied von einigen Grad Celsius. Schaut man genauer hin, steckt in dieser simplen Tatsache viel Potential für das alltägliche Leben.
Heizen Sie das Eigenheim: Wer den Winter mit seinen Mitmenschen gut überstehen möchte, sollte nicht zu sehr bei den Heizkosten sparen. Geht man nämlich von diesem Effekt aus, dann fördert es das Miteinander, wenn man den eigenen Wohnraum angenehm warm hält.
Servieren Sie warme Getränke: Falls Sie es nicht ohnehin schon getan haben, wird es Zeit das Wasser sowie Softdrinks und Säfte aus dem Kühlschrank zu nehmen. Bieten Sie Gästen lieber warmen Tee, Kaffee oder Milch mit Honig an.
Tragen Sie warme Socken oder Hausschuhe: Nicht jeder hat eine Bodenheizung, aber gerade kalte Fliesen können den Alltag zu Hause ganz schön verderben. Greifen Sie deshalb zu warmen Socken oder Hausschuhen, um die Füße warm zu halten, und bieten Sie beides auch Ihren Gästen an.
Decken Sie sich zu: Gerade bei einem gemütlichen Fernsehabend ist sie nicht mehr wegzudenken: Die kuschelige Decke. Sie hält warm, ist weich und verbessert die Stimmung aller Beteiligten.
Mit Sicherheit fallen Ihnen noch weitere Situationen ein, in denen Sie den Priming-Effekt nutzen können…
Hier noch ein interessantes Video zu einer Studie über den Priming-Effekt.
Foto: Alex Proimos
Marvin says
Interessante Gedanken zwischen Wärme und Nächstenliebe. Das trifft dann bei vielen auch aufs Gemüt und deren Motivation zu. Wobei, wenn es zu warm ist und wir viel schwitzen, suchen wir auch nicht gerade die Nähe der anderen. 😉