In einer bestimmten Phase seines Lebens bekommt man eine Einsicht, die ganz schön schmerzhaft ist. Sie lässt das Gedankenkonstrukt in unserem Kopf zusammenstürzen und für eine gewisse Zeit fühlt man sich hilflos. Es ist die bewusste Einsicht, dass man nicht alles im Leben haben kann.
Sobald man diese Einsicht bekommt, merkt man plötzlich, wie wichtig es ist, nur das zu tun, was man selbst gerne möchte. Das zu erleben, was man erleben will. Die Dinge auszuprobieren, auf die man neugierig ist. Visionen zu verfolgen, an die man glaubt. Egal, was andere sagen. Egal, was andere von einem erwarten. Egal, wie bescheuert sich das anhört.
Wer die Vorteile von einer Entscheidung genießen möchte, muss auch die Nachteile erdulden. Die Frage ist nur: Welche Nachteile oder welchen Schmerz ist man bereit, zu erdulden? Welchen Schmerz möchtest Du in Deinem Leben spüren? Welchen kannst Du ertragen, wenn Du dafür gewisse Vorteile genießen kannst?
Kannst Du es ertragen, für Dein großes Business nie richtig abschalten zu können, immer präsent zu sein, Menschen zu kündigen, wenig zu schlafen und wenig Zeit für Freunde oder Familie zu haben – wenn Du dafür enorme finanzielle Freiheit bekommst und etwas Großes auf der Welt bewegst?
Kannst Du es ertragen, kein großes Vermögen, kein Penthouse in einer Großstadt, keine teure Yacht, keine Sportwagensammlung und keine teure Kleidung zu haben – wenn Du dafür ein kleines Lifestyle Business führen kannst, das Dir Spaß macht?
Kannst Du die schlechte W-LAN Verbindung, die Magenkrämpfe, das rastlose Gefühl, die kurzlebigen Kontakte und das Alleinsein ertragen – wenn Du dafür durch die Welt reisen darfst und von überall Geld verdienen kannst?
Es sind Fragen, die Du Dir wirklich stellen solltest. Was willst Du? Welchen Schmerz würdest Du erdulden, um das zu bekommen, was Du willst?
Bist Du bereit, wenige Freunde zu haben, nicht am Wochenende auszugehen, keinen Urlaub zu machen und Partnerschaften / Partnersuche zu vernachlässigen – wenn Du dafür den gut bezahlten Job in dem Top-Unternehmen mit großer Verantwortung bekommst?
Es ist eine Entscheidung. Wir alle treffen solche Entscheidungen täglich, doch die Wenigsten treffen sie bewusst. Frage Dich, welchen Schmerz Du ertragen möchtest.
Jeder von uns muss sich entscheiden: Wer Weg A ganz gehen will, kann nicht parallel Weg B gehen. Außer man geht beide nur ein Stück, ohne jemals zu sehen, was am Ende des Weges auf einen wartet (und auch diese Entscheidung ist in Ordnung).
Wer ein riesen Unternehmen gründen will, kann nicht jedes Wochenende verkatert auf der Couch liegen. Wer keine Mitarbeiter einstellen möchte, wird wahrscheinlich niemals finanzielle Unabhängigkeit genießen. Wer keine Risiken eingehen will, braucht nicht auf den großen Durchbruch zu warten.
Wie gesagt: Es ist eine ernüchternde Einsicht, doch jeder Vorteil erfordert sein Opfer.
Wir haben alle nur eine begrenzte Anzahl von Schritten und müssen uns entscheiden, wie wir sie nutzen. Manche gehen ihre Schritte unbewusst. Sie gehen dorthin, wo der Wind sie hintreibt. Andere planen ihre Schritte gezielt im Voraus und auch wenn sie sich mal hin und wieder verlaufen, kommen sie ihrem Ziel doch recht nahe.
Welchen Schmerz möchtest Du in Deinem Leben erdulden? Welche Vorteile möchtest Du unbedingt genießen? Was bist Du bereit, dafür aufzugeben? Wir sind gespannt auf Deine Meinung!
Benjamin Michels says
Hey ihr beiden,
ein sehr guter Artikel. Ich kenne das Thema unter Satz „Ein Wollen zieht auch immer ein Müssen nach sich!“. Wenn ich etwas wirklich will, wenn ich etwas erreichen will, dann müssen nun einmal auch bestimmte Dinge sein. Genau richtig erkannt!
Beste Grüße
Benjamin
Michael S. says
Hallo Benjamin,
vielen Dank für Dein Kommentar und das Lob!
Guter Spruch, “Ein Wollen zieht auch immer ein Müssen nach sich!”. Den kannte ich noch nicht – gut auf den Punkt gebracht.
Beste Grüße
Michael
Wladimir says
Ich durfte/musste/wollte auch schon ein paar Sommer zu Hause sitzen und büffeln, während meine Freunde draußen Basketball gespielt haben. Dafür bin ich heute einigen um einiges an Schulabschlüssen und qualifikation weiter. Die Sommertage genieße ich jetzt um so mehr und meinen Zielen bin ich auch viel näher gekommen.
Melina says
Kann man es wirklich als Schmerz bezeichnen, wenn man Weg A freiwillig aufgibt, um ein höheres Ziel, nämlich Weg B, zu erreichen?
Für mich persönlich ist Selbstbestimmung das wichtigste. Dafür bin ich bereit, ein regelmäßiges Einkommen (und damit Annehmlichkeiten wie einen mehrwöchigen Urlaub) aufzugeben. Dafür erhalte ich aber so viel mehr zurück, sodass ich den Verlust von finanzieller Sicherheit dann nicht als Schmerz sehe.
Michael S. says
Hallo Melina,
vielen Dank für Dein Kommentar.
Du fragst, ob man es als Schmerz bezeichnen kann, wenn jemand Weg A aufgibt, um Weg B zu erreichen. Wir haben schon von einigen Lesern mitbekommen, dass sie ihre Freizeit reduzieren oder Hobbys aufgeben mussten, um an bestimmte Ergebnisse zu kommen. Nach einiger Zeit haben sie diese Veränderung gespürt und fanden es „schmerzhaft“.
Andere sehen es ganz anders – immerhin kommt es auch sehr darauf an, was genau man aufgeben muss. Viele Menschen da draußen können sich ein Leben ohne einen mehrwöchigen Urlaub gar nicht vorstellen.
Aber es ist sehr gut, dass Du Deine persönliche Balance gefunden hast.
Beste Grüße
Michael
Michael S. says
Hallo Wladimir,
vielen Dank für Dein Kommentar.
Das hört sich doch sehr gut an. Früher oder später zahlt sich gute Leistung immer aus!
Beste Grüße
Michael