Wir alle kennen die Wundergeschichten erfolgreicher Menschen, die scheinbar aus dem nichts etwas erschaffen haben. „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ ist ein beliebtes Motto, das besonders im amerikanischen Raum sehr verbreitet ist. Aber mal ehrlich: Wie zum Henker kann man so etwas schaffen? Natürlich braucht man die richtige Einstellung und den passenden Ehrgeiz, was aber, wenn man keine besondere Ausbildung, keine reichen Eltern oder gute Business-Kontakte vorweisen kann? Wie startet man, wenn man nichts hat?
Die Bereiche, in denen man durchstarten möchte, können verschiedenster Natur sein. Egal ob ein eigenes Unternehmen, der Wechsel in eine andere Branche oder das Auswandern in ein fremdes Land. Schwierig wird es immer dann, wenn man keine besonderen Erfahrungen hat.
Jeder fängt bei Null an
Viel zu oft vergisst man, dass auch erfolgreiche Menschen einmal von Null angefangen haben. Man liest Geschichten über Ikonen wie Steve Jobs, Bill Gates und Warren Buffet, die unglaublichen Erfolg haben und ein Vermögen besitzen. Nur wenige bedenken aber die jahrzehntelange Arbeit, die diese Menschen in ihre Idee gesteckt haben. Auch sie haben irgendwann von Null angefangen und erst mit der Zeit so viel Wissen erlangt.
Wer das versteht, wird erkennen, dass es ziemlich egal ist, wo man derzeit steht. Die Welt bietet so viele Möglichkeiten neue Dinge zu lernen, Erfahrungen zu machen und Menschen zu treffen wie nie zuvor – man muss einfach nur irgendwo anfangen. Der Rest ergibt sich.
In Wirklichkeit haben wir mehr, als wir glauben
Obwohl man sagen könnte, dass jeder von Null anfängt, muss man gleichzeitig zugeben, dass jeder schon bestimmte Ressourcen hat, auf die er zurückgreifen kann. Jeder von uns hebt sich durch seine Erfahrungen, seine Erziehung und sein Umfeld ab.
Manche wurden als Kinder gefördert und konnten ihr Wissen in Kursen, Vereinen oder außerschulischen Aktivitäten trainieren. Andere waren sozial vielleicht eher benachteiligt und mussten jeden Erfolg durch harte Arbeit verdienen. Manche sind schon im Kindesalter mit dem Computer in Berührung gekommen, haben gemalt oder sich auf dem Trödelmarkt als Verkäufer geübt. Jede Erfahrung hat ihre Vorteile!
Den Wert seiner Ressourcen richtig einschätzen
Wahrscheinlich werden viele von Euch denken: „So toll ist das, was ich so erlebt habe aber nicht. Ist doch nichts Besonderes.“ In Wirklichkeit ist es aber eben doch etwas Besonderes.
Jeder, der beispielsweise schon seit seiner Kindheit zeichnet, Fährräder baut oder sich für Mode interessiert, kann viel leichter ein Experte auf diesem Gebiet werden, als ein absoluter Laie. Wie Ihr vielleicht noch wisst, braucht man nämlich etwa 10.000 Stunden, um eine Sache wirklich zu beherrschen – es ist also klasse, wenn man schon einige Jahre Vorsprung hat!
Die Kunst besteht darin, zu erkennen, welches Wissen man schon gelernt und welche Erfahrungen man bereits gemacht hat. Auch wenn dieses Wissen auf den ersten Blick unnütz scheint, sollte man sich in einen Laien versetzen, um den Wert dieser Ressource zu prüfen.
Ihr könnt Computer formatieren, einrichten und virensicher machen? Technik ist außerdem etwas, das Euch viel Spaß macht? Perfekt! Wenn Ihr in dieser Richtung weiter lernt, könntet Ihr zuerst bei Privatkunden und später bei Unternehmen als IT-Berater arbeiten.
Ihr seid eher der visuelle Typ und liebt wunderschönes Design, beherrscht Photoshop und kennt einen Programmierer? Wie wäre es mit einer Web-Design Agentur, die später vielleicht als Full-Service-Web-Agentur agiert?
Ihr liebt To-Do-Listen, Organisation und macht Euch für alles einen genauen Zeitplan? Vielleicht würdet Ihr Euch als Produktivitäts- oder Organisationcoach wohl fühlen?
Selbstverständlich sind das nur kleine Anregungen und jeder hat seine eigenen Stärken und Interessen. Fraglich ist auch, ob man mit diesen Berufen überhaupt glücklich wäre.
Dennoch: Wir alle haben Dinge erlebt, gelernt und gemeistert, die andere Menschen überhaupt nicht kennen. Für Vieles davon gibt es einen Bedarf auf dem Markt!
Auch unsere Probleme sind Ressourcen
Nicht nur unser Wissen und unsere Fähigkeiten sind hervorragende Ressourcen, auf die wir aufbauen können. Auch Probleme bieten eine fantastische Möglichkeit für eine zukünftige Karriere.
Probleme machen uns stark und dankbar.
Vielleicht ist man krank, kann aber durch spirituelle Übungen, gesunde Ernährung und gezielten Sport mit der Krankheit leben und umgehen. Möglicherweise wurde man von seinem Partner verlassen und hat für sich Möglichkeiten und Denkweisen gefunden, um erfolgreich damit umzugehen. Oder aber man arbeitet schon jahrelang in einer Firma, in der Mobbing zur Tagesordnung gehört.
Egal an welchem Problem man leidet oder welches man schon bezwingen konnte: Da draußen gibt es wahrscheinlich viele Menschen, die genau dasselbe Problem haben und nur darauf brennen, endlich eine Lösung zu finden. Vielleicht könnt Ihr diese Lösungen anbieten und den Menschen bei ihren Problemen helfen?
Eines haben wir alle
Falls jemand bis hier hin gelesen hat und immer noch glaubt nichts zu haben, müssen wir widersprechen. Jeden Morgen wachen wir mit einer Person auf, die uns begleitet, egal was passiert. Sie ist fähig jeden Tag neu zu lernen, jeden Tag etwas zu verändern und sich jeden Tag zu verbessern. Solange wir diesen Menschen auf unserer Seite haben ist fast alles möglich. Diese Person ist MAN SELBST.
Nur zwei Dinge sind wichtig:
1. Hat man eine Vision, die man mit reinem Gewissen verfolgen möchte?
2. Wird man mit den Ressourcen arbeiten, die man bereits hat und sie Schritt für Schritt erweitern?
Wer sich auf das „Was?“ konzentriert, wird Wege finden, um seine Vision möglich zu machen – egal wo er gerade steht.
Michel says
Ermutigender Beitrag! Mit klarem Fokus und einer echten Leidenschaft für die Sache, die man tut, kann man extrem viel erreichen. Wer anstatt täglich 1-2 Stunden TV guckt, in dieser Zeit sich in einem Thema vertieft mit Literatur, Research und Übung, kann je nach dem innerhalb weniger Monate zum Experten werden und anderen helfen und der Rest wird folgen…