Du hast eine Leidenschaft und willst jetzt damit zum Unternehmer werden? Super. Ich gratuliere. Ehrlich gesagt interessiert mich das aber nicht. Mich interessiert auch nicht, ob Du damit Geld verdienen kannst, einen Blog darüber schreibst oder mir ein EBook anbietest. Wozu das ganze Gerede von Unternehmertum?
Du bist kein Unternehmer, sondern einfach nur egoistisch. Anstatt an mich und meine Probleme zu denken, denkst Du nur an Dich. Alle anderen sollen Dich dafür bezahlen, damit Du Deinen Spaß hast. Du willst etwas machen, das Dich erfüllt. Etwas, das Deinen Interessen entspricht. Etwas, das Deine Bedürfnisse befriedigt.
Doch so läuft das nicht.
Unternehmer denken anders. Sie schauen nach Außen. Sie finden heraus, was andere brauchen. Sie klären ihre Mitmenschen auf. Sie lösen schwierige Probleme. Sie verbessern das Leben anderer. Sie retten Leben. Sie machen die Welt sicherer. Sie verändern das Verhalten einer ganzen Gesellschaft.
Dafür stellen sie sich extrem schwierigen Herausforderungen. Sie gehen durch emotionale Hoch- und Tiefpunkte. Unternehmer gehen Risiken ein. Risiken, die für normale Menschen unvorstellbar sind. Sie investieren Geld, Zeit und Energie, weil ein innerer Drang sie treibt, der nicht gebremst werden kann. Der Drang sagt ihnen: „Das muss besser werden und ich bin derjenige, der das tun muss.“
Sie geben. Und nur deshalb werden sie enorm belohnt.
Schau Dir beispielsweise Richard Branson, Bill Gates oder Jeff Bezos an. All diese Menschen erkennen immer wieder Probleme in der Gesellschaft und lösen Sie.
Sie entwickeln Lösungen, für die es eine große Nachfrage gibt. Das ist die Grundvoraussetzung eines Unternehmens. Sie schauen nicht zuerst auf sich selbst und denken: „Was könnte ich machen, um auf der Hängematte zu liegen?“ Sie suchen nach Problemen, die gelöst werden müssen. Probleme zu lösen, ist Ihre Leidenschaft. Und auch die Leidenschaft aller anderen großen Unternehmer.
Natürlich musst Du irgendwo anfangen und wirst nicht schon morgen ein Raumschiff bauen, das in den Weltraum fliegt. Trotzdem solltest Du Dich einmal fragen, was Du eigentlich erreichen willst.
Willst Du einfach nur Spaß bei der Arbeit? Dann suche Dir einen anderen Job oder wechsle das Tätigkeitsfeld. Arbeite von zu Hause, wenn Du mehr Zeit für Freizeit willst. Es gibt genug Unternehmen, die das zulassen – oder werde einfach Freelancer.
Wenn Du stattdessen wirklich Unternehmer sein willst, dann habe eine große Vision. Löse Probleme für andere Menschen. Sie ein Profi. Nimm es ernst. Führe Experten zusammen, die gemeinsam mehr leisten können, als Du alleine. Beschäftige Dich mit den Dingen, die wirklich wichtig sind und die nur Du machen kannst.
Du fragst Dich sicher: Aber was soll ich denn tun? Wo soll ich anfangen? Ich habe doch gar keine Fähigkeiten? Und ja, es ist beängstigend und hart. Und eine Patent-Lösung gibt es für Deine Fragen nicht. Auch wir suchen noch danach.
Was wir aber wissen, ist, dass es da draußen viele talentierte und intelligente Menschen gibt, die kurzsichtig handeln und vergessen haben, worum es geht. Es geht nicht um sie. Es geht darum, dass andere Menschen von ihren Ideen und Lösungen profitieren.
Es geht darum, die Welt zu verbessern und etwas zu hinterlassen.
Dir gefällt dieser Beitrag? Dann schau Dir unser Buch an.
Foto: Marco Arment
Aljoscha Laschgari says
Was ist denn Leidenschaft haben überhaupt? Etwas, das sich mit Unternehmertum nicht verbinden lässt? Ich denke schon.
Wenn ich persönlich für mich ein Problem löse und anderen Menschen einen Blog oder ein Buch anbiete, in dem ich die Lösung meines eigenen Problems beschreibe, dann mach ich die Welt doch auch ein Stückchen besser, oder nicht?!
Dieser Artikel deckt nicht den Fall ab, dass das Problemlösen auch eine Leidenschaft sein kann.
Matthias says
Ja! Ich willst etwas machen, was mich erfüllt. Etwas, was meinen Interessen entspricht. Etwas, was meine Bedürfnisse befriedigt und JA, andere dürfen mich dafür bezahlen. Ich verändere dadurch das Leben Anderer, weil ich es vorlebe und nicht ständig an Probleme denke.
Wozu soll ich mir immer wieder die gleichen Personen anschauen ( Bill Gates, Jeff Bezos )? Ich kenne diese Personen doch gar nicht. Ob sie damit erfüllt sind??? Wer weiß das schon?
Gesunder Egoismus und Selbstverantwortung, somit kann ich mein Leben erfüllen und dann ein Sog für Erfüllung für meine Kunden sein.
Sebastian Thalhammer says
Es gibt 2 grobe Arten von Menschen (passend für diesen Artikel): Unternehmer und Unterlasser.
Als Unternehmer sind wir immer wieder im Spannungsfeld zwischen Erfolg und Misserfolg. Meistens auf uns alleine gestellt und knallhart dazu gezwungen, dass man dran bleibt und die richtigen Dinge immer wieder tut. Dafür erhält man die Aussicht auf sehr erstrebenswerten Erfolg. Was auch immer das für einen bedeutet.
Auf der anderen Seite hat man es natürlich sehr leicht in einem sozialen Staat auf die bereits vorhandenen Früchte zu zugreifen. Es ist einfach und machbar „dahin“ zu leben und nicht nach mehr zu greifen. Lieber den Spatz in der Hand als den Vogel auf dem Dach, nicht wahr?
Sebastian says
Man muss ja auch schauen ob man Lösungsorientiert oder Problemorientiert handeln arbeiten will.
Außerdem geht es zumindest für mich darum, dass das was ich mache oder machen will ( sei es in Form ein Blogs , als erwerbliches Produkt , Coaching usw) mir auch Spass machen soll.
Wenn man selber nicht voll hinter dem steht was man macht, dann ist es nicht aufrichtig . Wenn ich bei jemanden merke , dass es nicht mit voller Überzeugung hinter dem steht was er verkaufen oder anbieten will, oder was er in seinen Blog schreibt, dann interessiert mich auch sein Produkt nicht.
Man trifft ja mit seinen Produkt die Menschen , denen es hilft oder die es weiterbringt. Daher trifft man dann auch dessen Leidenschaft oder weckt mit seinen eigenen Produkt in ihm eine Leidenschaft.
Wie Matthias schon sagt , wer kann denn hier wirklich behaupten , dass viele andere Große Unternehmer mit dem was sie machen , mit dem was sie erfolgreich macht , auch zu frieden sind ?
Erflog bedeutet nicht automatisch Zufriedenheit mit dem was ich mache.
Ich kann auch 50 Stunden und mehr in der Küche schuften , aufsteigen Küchenchef , Besitzer usw bin erfolgreich aber am Ende nicht mehr zufrieden sein trotz allen Erfolges.
Ben Paul says
Fuckin´ hey! Großartiger Beitrag.
Und danke für den Reminder….
Ich versuche mich immer wieder daran zu erinnern: „What is the value I create right now?“
Beste Grüße!
Ben
SalomonFoto says
Hallo,
super Artikel der manches wieder ins richtige Licht rückt.
Vielen Dank dafür. Es geht darum, einen Wert für andere zu schaffen. Alles andere ist „Firma spielen“.
Viele Grüße
Alex