Es ist Sonntagmorgen und die Feier von letzter Nacht hängt Dir noch in den Knochen. Ein paar leckere Brötchen wären jetzt super! Also irgendeine Hose aus dem Schrank nehmen, Jacke darüber, Schuhe an und los geht es durch die Stadt zum nächsten Bäcker.
„Ist doch nur der Bäcker.“
Wenn es um nichts „Wichtiges“ geht, kleiden sich die meisten Menschen willkürlich und tragen bewusst Kleidungsstücke, die zwar bequem sind, sich aber negativ auf die Ausstrahlung oder die Präsenz auswirken.
Und ja klar, es ist „nur“ der Bäcker. Doch ähnlich verhalten wir uns auch bei anderen „unwichtigen“ Situationen wie: Einem ganz normalen Arbeitstag. Einem ganz normalen Abend mit Freunden in der Bar. Dem Besuch bei den Eltern. Dem Spaziergang durch den Park. Dem Treffen mit dem Partner.
Es ist ja ungezwungener, wenn man sich nicht so viele Gedanken über seine Kleidung machen muss. Schließlich ist man unter Menschen, die einen mögen und so respektieren, wie man ist. Wozu also der ganze Quatsch?
„Kleidung ist nur etwas für oberflächliche Menschen. Ich drücke mich durch meine Persönlichkeit aus. Entweder mag man mich oder nicht.“ – Werden viele jetzt denken.
Doch dieser Gedanke repräsentiert die gesamte Lebenseinstellung eines Menschen.
Es geht darum, wie Du zu Dir selbst stehst, wie Kleidung auf Deine Persönlichkeit wirkt und welche Außenwirkung Du dadurch auf andere Menschen hast. Es geht darum, wie viel Dir dieser eine Tag als Teil Deines Lebens bedeutet.
Es geht darum, sich immer so anzuziehen, als wäre heute ein wichtiger Tag. Denn heute ist einer.
Es ist dieser eine Tag, der Dir heute geschenkt wird und gute Kleidung kann Dir dabei helfen, ihn voll auszunutzen.
Jede Situation in Deinem Leben ist wichtig und bedeutungsvoll. Schließlich hast Du nur ein begrenztes Kontingent an Tagen bekommen und definierst mit jeder Entscheidung, wie Du diese Tage verbringst.
Du kommunizierst mit Kleidung die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Persönlichkeitsgruppe.
Die Wirkung von Kleidung auf die Persönlichkeit und Wahrnehmung ist enorm. Wer das leugnet, belügt sich selbst und ist einfach nur bequem. Kleidung formt unser Wohlbefinden in großem Maße. Noch mehr formt sie die Außenwirkung auf andere Mitmenschen.
- Kleidung bereitet uns Möglichkeiten.
- Sie unterstreicht unsere Persönlichkeit.
- Demonstriert Professionalität und Expertise.
- Definiert unseren sozialen Status.
- Formt unsere Attraktivität und unser Charisma.
- Entscheidet, welche Menschen wir an uns ziehen.
- Kleidung formt unser Leben.
Kleidung ist etwas, das wenig Arbeit erfordert, aber sehr schnell viel bewirken kann.
- Beim Gang zum Bäcker findest Du vielleicht eine attraktive Person, die Du kennenlernen möchtest.
- Bei der Arbeit kommt vielleicht spontan ein Kunde zu Besuch, Du sollst einen Vortrag halten oder Du bekommst die Möglichkeit, mit einem Geschäftspartner über neue Projekte zu sprechen.
- Beim Abend mit Freunden in der Bar lernst Du vielleicht jemanden kennen, der ein wertvoller Kontakt ist.
- Die Eltern siehst Du so selten – warum nicht gerade deshalb gut kleiden und zeigen, dass Du ihre Gesellschaft schätzt?
- Dein Partner ist einer der wichtigsten Menschen in Deinem Leben und Du steigerst Deine Attraktivität, wenn Du gut aussiehst und auf Dich achtest.
Man weiß niemals, was passiert und welche Möglichkeiten sich am Tag ergeben.
Deshalb sollte man sich immer so kleiden, als würde man heute in einer landesweiten Fernsehshow interviewt werden.
Würdest Du Dich dann mit diesem Outfit wohl fühlen und kannst von ganzem Herzen und selbstbewusst sagen, dass Du zu diesem Stil stehst?
Wir sind nicht der Meinung, dass man immer einen Anzug oder ein Kostüm tragen muss. Es sind aber die kleinen Dinge, die sich addieren und am Ende einen gewaltigen Unterschied im Wohlbefinden ausmachen:
Beispiele:
- Ziehe ich die alten Sportschuhe oder die Lederschuhe an?
- Style ich mir die Haare oder nicht?
- Nehme ich die Bluse / Hemd oder das T-Shirt?
- Ziehe ich die Sportjacke oder den Mantel an?
- Trage ich Parfüm auf oder ist es heute egal?
- Rasiere ich mich oder nicht?
- Putze ich meine Schuhe vorher oder nicht?
- ….
All diese kleinen Dinge machen Dich zu einem völlig anderen Menschen und öffnen Dir Türen, die nur die Menschen kennen, die sich täglich kleiden, als wäre heute ein wichtiger Tag.
Andere werden es merken. Du wirst es merken.
Denn gute Kleidung bringt Dein bestes und echtes Ich zum Vorschein.
Foto:Leather Fashionista
Donnerstag says
wenn ich mich frisiere – bin ich ein frisierter motor – muß ich mich verbessern?
wenn ich meine frisur noch färbe – wie ein Chamäleon – muß ich mich anpassen?
wenn ich mich schön kleide – bin ich verkleidet – was steckt dahinter?
wer bin ich denn??
ich muß mich selbst wahrnehmen, um zu erkennen, daß ich gut bin.
dann kommt freude auf.
dann fühle ich mich schön.
dann wähle ich SCHÖNHEIT
dann gehe ich in resonanz mit schönheit und ziehe die schönheit an
dann kleide ich mich schön
dann geht alles von alleine ohne nachdenken und plan-wirkungs-ziel
wenn es mühe kostet, ist es nicht echt
„schau in den spiegel und du siehst, wer du bist“
sei authentisch und verändere dich bei unzufriedenheit!
du kannst das
ich kann das
jeder kann das
Johanna says
Danke, der Beitrag spricht mich sehr an.
Oft ernte ich nur Unverständnis von Bequem-Klamotten-Trägern, wenn ich behaupte, dass ich mich auch alleine zuhause am liebsten „gepflegt“ bewege. Seit Jahren entsorge ich umgehend glücklicherweise alles, was man gemeinhin nur daheim tragen könnte.
Weit weg von unbequem und steif wähle ich mit Bedacht, wie ich mich kleide und vielleicht meine Persönlichkeit unterstreichen möchte.
Das hat für mich viel mit Selbst-Wertschätzung und innerer Haltung zu tun.
Echte Außenwirkung entsteht eben immer aus dem Zusammenspiel von Persönlichkeit und Auftreten.
Fakt ist, meine Stimme klingt anders, wenn ich im Schlumpf-Hausanzug telefoniere und auch auf dem Weg zum Müll-Container kann ich eine wundervolle Begegnung haben.
Jonas says
„Dress to Success“ – Manches ändert sich nie. Und wer gut gekleidet ist, der fühlt sich auch gut. Es ist ein Zeichen der Wertschätzung, nicht nur sich selbst gegenüber.
Schöner Artikel!
Grüße
Jonas
Sarah says
Sehr schöner Artikel Spricht mir aus der Seele, auch wenn ich mich manchmal selbst nicht daran halte. Aber ich merke wie ich selbstsicherer bin, wenn ich mich in meiner Kleidung ut fühle. Zudem habe ich das Gefühl ich wirke besser auf andere Menschen. Das kann aber auch daran liegen, dass die passende Kleidung meine Ausstrahlung ändert und das dann auf andere Menschen wirkt. So oder so, du hast mit deinem Artikel vollkommen recht!
Michael S. says
Wunderschöne Worte, vielen Dank dafür!
Michael S. says
Vielen Dank Johanna für Dein Kommentar. „Selbst-Wertschätzung und innerer Haltung“ sind sehr wichtige Worte bei diesem Thema. Witzigerweise habe ich vor einigen Monaten auf dem Weg zum Müll-Container eine interessante Person kennengelernt ;).
Michael S. says
Hallo Jonas! “Dress to Success” – Vielen Dank für die wichtigen Worte! Viele Grüße
Michael S. says
Hallo Sarah, vielen Dank für Dein Kommentar. Tief im Inneren verbirgt sich unsere wahre Persönlichkeit, die sich durch kaum etwas verändern lässt. Die passende Kleidung bringt, wie Du es schon sagtest, diese Selbstsicherheit. Wer permanent die richtige Kleidung trägt, baut diese Selbstsicherheit deutlich aus. Viele Grüße, Michael
Frank says
Mir ist das Gefühl vertraut, dass gut aussehende und vorallem zu mir passende Kleidung ein mir auch gutes Gefühl verschaffen. Und ich mag das auch zunächst, solange ich nicht tiefer darüber nachdenke. Aber es ist sicherlich so, dass die Umwelt in ihrer ersten Bewertung das Äußere am stärksten ins Kalkül zieht. Daher trage ich fast nur olle Bequemklamotten (nein, beim Jogginganzug bin ich noch nicht angekommen 😀 ), und ich glaube, dass ich der Umwelt durchaus mitteilen möchte, wie wenig mir Ihre oberflächlichen Bewertungen bedeuten. Ich bin mein ganzes Leben nach meinem Äußeren beurteilt worden, vor allem die Facetten, die offenbar nicht konform oder einem Ideal entsprochen haben. Ich verstehe es heute als eine meiner größten Stärken und auch als wichtiger Teil meiner Persönlichkeit, mich nicht mehr in diese Schubladen stecken zu lassen. Und mehr als alles andere sind Kleidung und Mode Schubladendenken, genauso wie alle anderen kulturell beeinflussten Merkmale, wie z. B. Sprache/Dialekt, Automarke, Wohnort und Stadtviertel, Smartphone etc.
Es stimmt: oft ist man erfolgreicher in Beruf und Privatleben, wenn man das Prädikat „gut aussehend“ von seinem Umfeld erhält. Aber es kommt auch sehr stark darauf an, wie man Erfolg und welche dazu gehörenden „Proofpoints“ für sich selbst definiert. Wenn materieller Wohlstand, Karriere und gutes Aussehen das Ziel persönlichen Erfolgs ist, dann kann man schon glücklich damit werden. Das Problem sehe ich aber in der Vergänglichkeit dieser Werte. Früher oder später wird man mehr oder weniger leidvoll erinnert, dass alles was bleibt, eben nicht auf der Haut, sondern unter der Haut getragen wird. Insofern kann ich mich nicht der Aussage anschließen, dass Kleidung mein „bestes Ich“ zum Vorschein bringt. Das kann Kleidung nicht leisten, denn dafür ist sie nicht gemacht. Kleidung kann Eigenschaften betonen oder kaschieren. Überschreitet man diese Grenze, wird sie zur VERkleidung. Aber die Eigenschaften eines Menschen sind nun mal immer präsent und mit wenig Mühe bei jedem identifizierbar, wenn man richtig hinschaut. Bisher konnte mich noch kein Anzug und kein hübsches Kleidchen davon ablenken, dass manchmal auch ein Depp drin steckt. Und was „Dress to Success angeht“: Letztendlich geht es im Berufsleben wie in vielen persönlichen Beziehungen um Geld und um Einfluss. Man macht nun mal lieber Geschäfte mit jemandem, dem man zutraut die nötigen Mittel und Beziehungen zu haben. Kleidung kann dies vortäuschen. Ich tu so, als wenn ich ein guter Kunde/Auftraggeber/Ehepartner wäre, um als attraktiver Partner wahrgenommen zu werden. Und wie oft hat am Ende die Kleidung doch nichts geholfen …
Aber so sind wir nun mal seit Urzeiten gestrickt und können eigentlich gar nix dafür 😉
Sebastian Prohaska says
Hey,
was für mich als Blogger das Optimum wäre, ist wenn jemand meinen Blogartikel liest und darum etwas in seinem Leben ändert. Das hast du mit diesen Artikel wirklich geschafft!
Liebe Grüße aus Wien
Klaus says
Ich bin Solopreneur. Sitze fast den ganzen Tag allein im Büro. IMMER mit frisch gebügeltem Hemd und Hose. Ich bin es mir wert. Auch beim Bäcker. Immer.
Alexander says
Hallo, danke für diesen Artikel lässt einen wirklich überlegen Daumen hoch.
MfG Alexander
Norbert says
Interessanter Artikel aber nur die halbe Wahrheit. Natürlich machen Klamotten Eindruck, das merke ich selbst wenn ich mich etwas besser gekleidet durch ein Kaufhaus bewege. Man merkt schon an der Reaktion der Verkäufer, wie sie einen grüßen und ansprechen, welchen Unterschied es macht.
Aber mal ehrlich, wenn ich jemanden in feinem Zwirn hier bei uns in der Innenstadt auf der Straße sehe, ist es entweder einer aus der Führungsriege der Banken und Geschäfte oder es ist ein Klamottenverkäufer aus einem Klamottenladen oder ein Vertreter für wasauchimmer. Und diese Leute kann ich einwandfrei voneinander unterscheiden, auch wenn sie alle einen feinen Anzug tragen. Und das, ohne einschätzen zu können, wieviel der Anzug, den sie tragen, gekostet hat oder auch nur eine Silbe mit ihnen gesprochen zu haben.
Feine Klamotten haben mich noch nie beeindruckt denn ob die inneren Werte mit den Äußeren in Einklang stehen fällt oft schon auf bevor der Träger den Mund aufgemacht hat. Spätestens nach der ersten Konversation verliert die äußere Schale extrem an Bedeutung. Zumindest mal für mich.
Björn says
Super Artikel! Danke
Versuche auch immer wenn ich das Haus verlasse mich bestmöglich zu kleiden, meine Haare zu stylen und gepflegt zu sein. Das Sprichwort „Dress for success“ stimmt absolut. In gut sitzender und schöner Kleidung fühle ich mich selbstbewusster und mein auftreten ist viel sicherer. Man weis ja nie wen man denn so trifft wenn man nur mal kurz vor die Haustür geht.
Gruß Björn
Mayana says
leider sind diese Zeilen so effektiv wie die affirmation: ich liebe u akzpetiere mich 100% wie ich bin“ dann aber merkt man, dass man selbst nicht mal seine worte glauben schenkt…um zu der ansicht zu kommen, die du hier schreibst ( ich fühle mich schön u ziehe die schönheit an.) = ein prozess der weiterentwicklung u das kann manchmal dauern…der erste schritt ist aber: gepflegt sein u das meiste aus sich holen OHNE sich verkrampft an irwelche Modetrends zu halten…aber gänzlich nur mit “ ich fühle mich gut u lass mich gehen…da schönheit v innen kommt halte ich für realitätsfern…
Andrea says
Schon ausprobiert?
Schöne Kleidung hat mir in meinem damals mangelnden Selbstwertgefühl auch nicht geholfen, jahrelang nicht. Im Gegenteil. Erst, als ich mich wirklich getraut habe, durchzuhalten und monatelang zu meinem Spiegelbild sagte: „Ich liebe Dich!“ fing die Wandlung an. Es ist hart, sich das zu sagen, wenn es wie eine Lüge klingt und ich am liebsten mein Spiegelbild anspucken und schlagen will. Es ist hart, das Gefühl sich lächerlich zu machen und sich was nettes zu sagen, wenn die Erinnerungen anderes sind. Doch es ist das einzige, was mich wirklich von innen heraus schön gemacht hat und jeden Tag für mich heute wertvoll.
Andrea says
Interessanter Artikel. Ich hab darüber noch nicht nachgedacht. Was mir persönlich am wichtigsten ist bei meiner Kleidung:
Tut sie mir, meinem Körper und meiner Seele gut?
Was nützen mir Business Highheels, wenn ich Fussbeschweden davon bekomme? Was nützt mir der teuerste Dress, wenn der Arbeiter für Centbeträge ausgebeutet wird? Ich kleide mich so, dass ich mir, meinem Körper und meiner Seele gefalle und dass strahlt in die Welt hinaus und begeistert. Das interessante ist, dass ein Jogginganzug zum Müll gar in Betracht gezogen wird, sondern ordentliche Kleidung, die das widerspiegelt.